Nicht nur den Standard bieten

Standarddrucksachen sind, so scheint es fast, nur noch für wenige grosse Anbieter wirklich attraktiv. Die kleineren suchen ihr Glück zunehmend in der Diversifizierung und/oder in der Zusammenarbeit in einem Partnernetzwerk.

Letztes Jahr stellten wir fest, die Preise hätten nun doch noch einen Boden gefunden. Nun, das ist nicht ganz richtig, sind doch mittlerweile 500 vierfarbige Flyer für knapp über 40 Franken inkl. Versandkosten zu haben, das sind dann nochmals fast 20% Reduktion gegenüber dem tiefsten Preis von 2017. Wie das wirtschaftlich funktionieren soll, fragt man sich natürlich schon. Die Preisunterschiede innerhalb dieser Kategorie von Drucksachen sind denn auch entsprechend gross: Bei anderen Anbietern kostet dasselbe Produkt mehr als das Vierfache … Das zieht sich mehr oder weniger über alle Produkte hinweg so durch: Auch wenn die Preise gegenüber dem Vorjahr immer wieder mal nach oben angepasst wurden, sind die Preisunterschiede nach wie vor massiv.

Schaut man etwas genauer hin, erkennt man unschwer, dass es die grossen, international agierenden ausländischen Anbieter sind, die den Kampf um Marktanteile via Preis führen. Das gilt insbesondere auch für Neueinsteiger in den Schweizer Markt, der offensichtlich nach wie vor sehr attraktiv ist. Damit sind wir schon mitten im eigentlichen Thema.

Schweizer Druckereien fühlen sich bedroht …

In vielen Gesprächen, die wir im Zusammenhang mit dieser Übersicht mit Inhabern und Geschäftsführern von Druckereien geführt haben, kam deutlich, manchmal auch überdeutlich zum Ausdruck, dass man sich als Druckerei in der Existenz bedroht fühlt. Und zwar durch die ausländischen Anbieter, die zwar eine Schweizer URL und teilweise auch eine Schweizer Geschäftsstelle haben, ansonsten aber im Ausland fertigen. Es wird von «gigantischem Druck» und von «Verschleierungstaktik» gesprochen, denn vielen Kunden sei gar nicht bewusst, dass diese Anbieter im Ausland produzierten.

Unter anderem wird in diesem Zusammenhang auch dem Publisher vorgeworfen, diese Entwicklung beispielsweise durch die redaktionelle Marktübersicht und als Werbeplattform noch zu fördern. Damit wird aber der Überbringer der schlechten Nachricht zum Verantwortlichen für die Fakten gemacht. Denn die Krise der Druckbranche und die Aktivität ausländischer Anbieter in der Schweiz sind ja nicht wirklich etwas Neues und wohl kaum durch das Berichten darüber entstanden.

In unserer Übersicht ist übrigens schon seit Längerem gekennzeichnet, ob zu 100% in der Schweiz produziert wird oder nicht. Aktuell haben wir diese Kennzeichnung durch ein Schweizer Kreuz noch deutlicher gemacht. Ein interessierter Kunde ist also durchaus in der Lage, nicht nur den Preis, sondern auch andere Faktoren bei der Wahl seines Druckdienstleisters zu berücksichtigen.

Nicht nur die Angebotspaletten müssen zueinander passen…
Damit Kooperationen zum Tragen kommen, braucht es  vor allem gegenseitiges Vertrauen und eine ähnliche Firmenphilosophie.

… und antworten mit Swissness und mehr Produktionstiefe

Laut Aussagen verschiedener Schweizer Druckdienstleister sind die Preise für Standarddrucksachen, wie wir sie in unserer Übersicht als Vergleich heranziehen, nicht der Bereich, in welchem der Kampf gegen Billiganbieter geführt wird. Da sei man sowieso chancenlos, wird gesagt.

Zum einen liegt die Antwort offensichtlich vielmehr in der persönlichen Beziehung zum Kunden, der geografischen Nähe, der Beratung sowie der Flexibilität hinsichtlich individueller Lösungen. Die Anonymität von Drucksachen-Portalen soll überwunden werden, indem die Druckerei lokalisiert und regional verankert wird, der Kunde kann seine Produkte selbst abholen, es werden Hilfestellungen geboten, man spricht dieselbe Sprache – kurz: Kleinräumigkeit, persönliche Beziehung und Beratung, Geschwindigkeit und Qualität erhalten einen Wert. Zusammengefasst wird das alles im – paradoxerweise englischen – Begriff Swissness.

Zum andern wird versucht, durch Ausweitung der Angebotspalette Boden gut zu machen. Dabei gibt es verschiedene Wege: Entweder zeigt man sein gesamtes Angebot in einem einzigen Portal, sodass der Kunde auf die weiteren Möglichkeiten hingewiesen wird, oder man kreiert themenorientierte Portale, die dann auf die andern Angebote verweisen. Beides hat seine Berechtigung, denn je nach Tätigkeitsbereich und Angebotsentwicklung drängen sich unterschiedliche Lösungen auf.

Hinzuweisen ist zudem auf die Möglichkeit der engen Zusammenarbeit zwischen Kunde und Anbieter durch das Einrichten kundenspezifischer Portale, sogenannten Closed-Shops, als vielversprechende Perspektive für CH-Dienstleister. Damit verstärkt sich die Kundenbindung in höchstem Mass – man wird sozusagen Exklusivanbieter von Druck- und ähnlichen Dienstleistungen. Bedingung für eine solche Konstellation ist, dass man alle Wünsche des Kunden befriedigen kann, allein oder zusammen mit Partnern, sodass der Kunde wirklich nur noch einen Ansprechpartner hat.

Dass sich solche Veränderungen nicht in unserer Übersicht der Drucksachen-Webshops für Standarddrucksachen abzeichnen, liegt in der Natur der Sache. In unserer Übersicht über Druckspezialitäten zeigen wir einen Grossteil der Möglichkeiten ausserhalb von Standarddrucksachen auf.

Die Veränderungen in der Druckbranche werden weitergehen, wer stehen bleibt, wird wohl kaum überleben. Es gibt Schweizer Druckdienstleister, die versuchen, sich mit Kooperationen gemeinsam gegen den Druck ausländischer Anbieter zur Wehr zu setzen. Andere setzen auf eine Vertiefung der Wertschöpfungskette. Und nochmals andere machen beides. Alle waren überzeugt, dass es Wege gibt, aber eupho­risch äusserte sich niemand.

Netzwerk ist in Gang gekommen

Das in der Schweiz gut eingeführte Portal onlinedruck.ch von der bc medien ag wird noch im August dieses Jahres ein schweizweites Same-Day-Angebot lancieren: Wer bis 9 Uhr bestellt, erhält die Drucksachen noch am selben Tag. Verfügbar sein werden Produkte wie Visitenkarten, Flyer, Falzflyer, Präsentationsmappen oder Handouts mit Wiro-Bindung. Auch wenn damit eine separate Produktgruppe entsteht, bleiben die bisherigen Produktportfolios dennoch erhalten. Auch das Set-Angebot – Bundles verschiedener Geschäftsdrucksachen in unterschiedlicher Kombination oder auch ein Event-Set – wird rege genutzt. Und sicher noch im Laufe dieses Jahres ist die Lancierung eines Lettershop-Angebots vorgesehen.

Das vor einem Jahr angedachte Partnernetzwerk kommt langsam in die Gänge. Aktuell besteht es aus drei Partnerdruckereien. Bei onlinedruck.ch ist beispielsweise der Blachen- und Textiliendruck neu im Angebot. Gedruckt wird zwar beim Partner, onlinedruck.ch kann damit aber sein Angebot komplettieren. Ähnliches geschieht bei den andern am Netzwerk beteiligten Firmen. Damit der Customer-Service dann auch perfekt funktioniert, müssten natürlich die notwendigen Informationen zur Verfügung stehen und die Abläufe übereinstimmen, meint Sven Sonderegger. Er ist überzeugt, dass sich das Netzwerk positiv entwickeln werde und als Hebel gegen die ausländische Konkurrenz wirksam sein könne.

Den Kunden vorne abholen

Oetterli Druck AG ist ein Pionier des Schweizer Online-Drucks: Bereits vor zwölf Jahren hat Marco Oetterli mit posterkoenig.ch (für den Druck von Fotos auf Leinwand und Poster) erste Präsenz im Internet markiert. Später kam kartenkaiser.ch (für Hochzeits-, Geburts- und Fotokarten) dazu, schliesslich noch druckexperte.chder Webshop für Standarddrucksachen wie Kleber, Kuverts, Broschüren usw. Und mit Conseo, der Beratungsunternehmung für Online-Marketing und Webdesign, wurde eine zusätzliche Fertigungsstufe hinzugefügt. Marco Oetterli nennt das «den Kunden vorne abholen», also vor dem Druck, das sei die Zukunft. Zwei Drittel des Umsatzes der Oetterli Druck AG wird mittlerweile online generiert, insgesamt werden 12 Personen Teil- oder Vollzeit beschäftigt, produziert wird in Eschenbach.

Wachstum per se interessiert Marco Oetterli wenig, wichtig sind ihm hingegen ein gutes Team, zufriedene Mitarbeiter und zufriedene Kunden. Ihm ist es auch lieber, viele kleine Kunden zu haben, anstatt mit wenigen grossen ein Klumpenrisiko einzugehen. Wie alle Schweizer Anbieter fühlt auch er sich durch die grossen, international agierenden Online-Händler bedroht. Dem setzt er einerseits Swissness und das Persönliche in der Kundenbeziehung entgegen, etwa Kundennähe oder auch direkte Kundenkontakte, Geschwindigkeit und kostenlose Beratung, falls Druckdaten fehlerhaft sind. Andererseits sieht er in Partnerschaften zwischen Schweizer Druckereien eine Möglichkeit, zukünftig dem Druck ausländischer Anbieter standzuhalten. Erste Schritte in diese Richtung seien bereits getan, sagt er.

Ausbau der Dienstleistungen

Auch bei flyerline.ch, dem grössten Schweizer Drucksachen-Webshop, will man nicht auf der preislichen Ebene gegen die ausländischen Anbieter mit ihren Druckfabriken kämpfen, dafür umso mehr Service in den Bereichen Dienstleistung und Kundenbindung bieten.

Die Services über das Drucktechnische hinaus würden immer wichtiger, sagt Stephanie Gross, Marketing Managerin bei Flyerline. Deshalb werden die Dienstleistungspakete intensiv weiter ausgebaut. Zum einen bei der Grafik und der Produktentwicklung, die insbesondere in den Bereichen POS und Messe- und Ladenbau stark gefragt sind, zum andern bei den Logistik- und Fulfillment-Dienstleistungen. Beispielsweise wird neu ein Expo-­Service angeboten, der von der Gestaltung über die Produktion, Lieferung, Auf- und Abbau bis zur Lagerung alles rund um das Thema Messestand bietet. Diese Dienstleistungspakete sollen nun schrittweise auf weitere Produktgruppen übertragen werden.

Im Weiteren werden laut Stephanie Gross geschlossene und offene Online-Shoplösungen immer wichtiger für Flyerline: Im Kundenauftrag werden Shops eingerichtet, Schnittstellen zu bestehenden CRM-Systemen koordiniert, individuelle Features programmiert und Wartung und Support übernommen.

Kundennähe durch Service

Das Portal flyerking.ch setzt – wie der Name nahelegt – grösstenteils auf Standarddrucksachen. Die Differenzierung zu den grossen internationalen Portalen wird hier über Service und Kundennähe angestrebt. Geschäftsleiter Jachin Wissmann konzentriert sich mit seinen Leistungen ganz auf Vorstufe und Beratung. Produziert wird über langjährige Schweizer und internationale Partner.

«Wir sind bei den Leuten» charakterisiert er seine Geschäftsphilosophie und lädt seine Kunden auch ein, am Geschäftssitz in Wallisellen vorbeizukommen. Gerade bei anspruchsvolleren Jobs wie solchen mit Stanzungen, braucht es gemäss Wissmann zu Beginn fast immer individuellen Support. Dafür weiss der Kunde dann Bescheid und kommt gerne wieder mit Folgeaufträgen, die er auf Wunsch auch selbstständig über das Portal abwickeln kann. Dies gilt speziell auch für individualisierte Digitaldruckjobs ab Excel-Tabellen. Hier hat flyerking.ch stark ausgebaut und kann heute einen Komplettservice inklusive Lettershop und Postaufgabe anbieten.

Nicht alles selbst machen

Das im Juli dieses Jahres neu lancierte Portal twinprint.ch setzt bei Standarddrucksachen ebenfalls auf ein Partnernetzwerk, produziert jedoch alles im Bereich Grossformat und Werbetechnik selbst. Somit kommt auch hier alles zu 100% aus Schweizer Produktion. Das Angebot im Bereich Werbetechnik soll jetzt nach dem Start laufend ausgebaut werden, speziell bezüglich Etiketten-Kleber, Roll-ups, Display­systeme und Magnetschilder.

Kombiniertes Netzwerk CH/D

Ebenfalls relativ neu auf dem Markt ist das Portal drucksachen.store. Produziert wird inhouse über ein Digitaldrucksystem. Offset-Jobs werden über ein Partnernetzwerk zum grossen Teil in der Schweiz und im Tiefpreissegment in Deutschland vergeben, was attraktive Preise ermöglicht. Differenzieren kann sich Marcel Lindenmann mit seinem Portal unter anderem durch seine zusätzlichen respektive ergänzenden Dienstleistungen im Bereich Crossmedia. Er sieht hier noch sehr viel Potenzial, da Kampagnen, welche Drucksachen mit den elektronischen Kanälen kombinieren, nachweislich mehr Respons bringen!

Spezialitäten anstatt Offsetdruck

Dem Preiskampf bei den Standarddrucksachen elegant ausgewichen ist der Online-Pionier Werner Steiner mit seinem Portal digitprint.ch. Er hat unterdessen seine Offsetdruckerei verkauft und das Portal als Onlineshop für personalisierte Spezialitäten neu positioniert.

Viele dieser Artikel kann er im Digi­taldruck selbst produzieren: dazu gehören Jassteppiche, Fussmatten, personalisiert verpackte Schokoladen, Tischsets und Memories. Bei all diesen Artikeln kann der Kunde bestehende Vorlagen individualisieren, welche Werner Steiner selbst gestaltet hat. Dies garantiert ihm eine gewisse Exklusivität und nimmt zusätzlich Preisdruck weg. Besonders beliebt sind im Moment Swissness-Motive mit Edelweiss, Enzian, Schweizerkreuz etc.

Pro Thema ein Portal

Im Bereich der Spezialitäten sehr gut etabliert hat sich auch Klaus Bauer, der mit seiner Bauer Medien AG die Portale blachenbauer.chcouvertbauer.chkartenbauer.chstickerbauer.ch und fahnenbauer.ch betreibt. Unter letzterem hat er das Angebot von konventionellen Fahnen, Roll-ups über Zippwalls und Theken sehr erfolgreich in Richtung kompletter Messestände ausgebaut. Das in diesem Bereich gewonnene Know-how im Bereich 3D-Zeichnen und -Modelling hat Klaus Bauer jetzt zum 3D-Druck und dem Portal bauertechnik.ch geführt. Mit einem Highend-3D-Drucker können auch grössere Gegenstände in mehreren Farben produziert werden. Die Anwendungen reichen dabei von Marketing-nahen Artikeln wie Trophäen bis in sehr technische Bereiche von Architektur, Robotik und Medizinaltechnik.

Bei all seinen Portalen stellt Klaus Bauer einen klaren Trend hin zur Bestellung über mobile Endgeräte fest. Unterdessen liegt der Anteil bei erstaunlichen 40% und die Portale werden laufend besser für mobile Anwender optimiert, vor allem bezüglich Geschwindigkeit.

Weiterer Ausbau in der Schweiz

Mittlerweile seit gut anderthalb Jahren ist WIRmachenDRUCK.ch als WIRmachenDRUCK Schweiz GmbH in Winterthur in der Schweiz direkt präsent. Regionalleiterin Sandy Neudert kann auf eine erfolgreiche Startphase zurückblicken. Sie betont, dass sie die Schweizer Kunden zwar als sehr anspruchsvoll kennengelernt habe, dass sie aber, wenn man ihnen bestmöglichen Service und hohe Qualität garantieren könne, auch sehr loyal seien. Dass die Versandkosten inbegriffen seien und die Abrechnung in Franken erfolge, mache das Portal hauptsächlich für Kunden aus der Schweiz und Liechtenstein interessant. Bald soll im Webshop zudem das Einzelartikelbestellsystem durch ein praktisches Warenkorbsystem ersetzt werden.

Das schon länger geplante Angebot von Plakaten mit dem in der Schweiz gängigen F-Format kommt nun in Zusammenarbeit mit spezialisierten Schweizer Druckereien zum Laufen. Schritt für Schritt sollen weitere Schweiz-spezifische Printprodukte folgen. Zudem wird mit dem Ausbau des Key-Account-Managementteams ab September 2018 die Präsenz in der Schweiz verstärkt. Dazu gehört, dass WIRmachenDRUCK.ch seit Kurzem Team-Partner des FC Basel 1893 ist.

One-Stop-Shopping als Ziel

Als attraktiver Partner für Wiederverkäufer wollte sich die international agierende, in Deutschland beheimatete Firma Onlineprinters in der Schweiz etablieren, so die letztjährige Aussage. Das ist offenbar auch gelungen: Laut Firmenangaben ist der Reseller-Anteil am Geschäft in der Schweiz mittlerweile gross und steigt weiter erfreulich. Erreicht wurde dies laut Pressesprecher Patrick Piecha insbesondere durch Qualität und Verlässlichkeit. Man ist nicht nur durch die UGRA PSO-zertifiziert – was von den Schweizer Kunden durchaus geschätzt wird –, sondern man ist auch europaweit die erste Druckerei, deren Weiterverarbeitung von der UGRA zertifiziert wurde. Und offensichtlich ist für die Schweizer Kundschaft auch Klimafreundlichkeit ein Thema: Beinahe 12% wählen die Option klimaneutraler Druck – das ist fast das Dreifache dessen, was Italien vorweisen kann.

Onlineprinters bietet seit Kurzem auch individuell bedruckte Werbeartikel, insgesamt rund 800 Produkte vom Schlüsselanhänger über Lautsprecher bis hin zu Sporttaschen. Gefertigt werden sie von einem Partner, das Ganze läuft aber unter dem Namen Onlineprinters – für Patrick Piecha ist das ein weiterer Schritt zum Ziel, dem Kunden alles aus einer Hand zu bieten.

Wachstum im Schweizer Markt

Die international agierende, im deutschen Radebeul beheimatete Unitedprint.com betreibt in der Schweiz mit print24.ch einen sich positiv entwickelnden Webshop. In diesem Zusammenhang beklagt werden hingegen einerseits die Wechselkursschwankungen als Hindernis für eine kontinuierliche Geschäftsentwicklung, andrerseits die zeitaufwendige Zollabfertigung, die zur Folge hat, dass die sonst im europäischen Markt realisierten kurzen Lieferzeiten in der Schweiz nicht umgesetzt werden können. Solchen Schwierigkeiten zum Trotz wird das Schweizer Portfolio in Breite und Tiefe ausgebaut – so hat print24 kürzlich das Naturpapier-Sortiment dem Markttrend entsprechend erweitert. Zudem wird die Diversifizierung des Angebots weitergetrieben, etwa durch die im Frühling 18 erfolgte Neuaufstellung des Textildruck-Portfolios.

Im Weiteren existiert mit Unitedprint Shop Services (USS) ein Partnerprojekt , das es Resellern ermöglicht, kostenfrei mit einem von Unitedprint bereitgestellten Webbaukasten zu arbeiten, dessen nächste Phase mittlerweile angelaufen ist. Nachdem man sich letztes Jahr auf die Optimierung der IT-Lösung konzentriert habe, liege der Schwerpunkt seit diesem Jahr auf Schulungen der Partner, auf Ideenaustausch sowie individueller Förderung, sagt Fabian Frenzel, Director Innovation/Marketing bei Unitedprint.

Nicht nur online präsent

Als einziger der international agierenden Player auch mit einem Store vor Ort in der Schweiz präsent ist flyer­alarm.ch. Hier können sich Kunden anhand von Mustern beraten und Probleme unkompliziert lösen lassen. Christoph Niemann, Country Manager Schweiz, möchte dieses bewährte Konzept ausbauen und ist gemäss eigenen Aussagen «mit hoher Priorität» daran, neben dem bestehenden Store am Stauffacher in Zürich einen zweiten in Bern zu eröffnen. Überhaupt will Christoph Niemann das hohe Engagement in der Schweiz noch verstärken, indem der Personalbestand auch nächstes Jahr weiter ausgebaut werden soll.

Neben den Stores mit ihrer Verbindung von Off- und Online möchte sich Flyeralarm jenseits des Standards speziell auch mit immer wieder neuen, innovativen Produkten am Markt profilieren. Ganz neu lanciert wurden jetzt individuell bedruckbare Getränkedosen von Eiskaffee über Energy-Drinks bis zu alkoholischen Drinks wie «Hugo», welche bereits ab 24 Stück bestellbar sind. Weitere Spezialitäten, welche in der Schweiz sehr gut laufen, sind Klebefolien und Textilien. Was vor allem von den B2B-Kunden von Flyeralarm geschätzt wird, sind die teilweise tiefen Mindestbestellmengen.

Die Marktübersicht
In einem PDF finden Sie unsere tabellarische Marktübersicht der in der Schweiz relevanten Drucksachen-Webshops im Bereich der Standarddrucksachen. Wir haben dabei nur Portale berücksichtigt, welche auf den Schweizer Markt ausgerichtet sind (Preise und Lieferkosten in CHF) und auf unsere Anfrage reagiert haben.

Beim Preisvergleich ist die Spalte mit Versandkosten mitzuberücksichtigen, da dies nicht bei allen Portalen einheitlich gehandhabt wird. Dort sehen Sie, ob die angegeben Preise inklusive Lieferkosten sind oder nicht. Die angegebenen Lieferfristen verstehen sich von der Datenanlieferung bis zum Versand beim Dienstleister; die Zeit für die Zustellung der Drucksachen ist also nicht mit eingerechnet. Weiter ist zu beachten, dass alle Daten in der Tabelle auf den Angaben der Portal-­Betreiber beruhen und von uns nicht überprüft wurden.

  • Autor Martin Spaar
    Martin Spaar ist Gründer des PUBLISHER und hat diesen kontinuierlich zum führenden Magazin im Bereich Publishing und Digitaldruck im deutschen Sprachraum ausgebaut. Anfang 2019 hat er die Zeitschrift an das junge Team der Pantara GmbH übergeben. Jedoch bleibt er dem PUBLISHER als Autor weiterhin verbunden und ist über freie Mandate auch sonst aktiv in der Schweizer Publishing-Szene unterwegs.
  • Rubrik Print
  • Dossier: Publisher 4-2018
  • Thema Standarddrucksachen

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