Die Chance des digitalen Werbens

Digital-Signage-Lösungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und Verbreitung. Die Möglichkeiten bei der Inhaltserstellung und deren Aufschaltung sind vielfältig. Patrick Schenkel erklärt im Interview, wo die Signage-Tools eingesetzt werden und erläutert deren Vorzüge gegenüber analoger Werbung.

Wieso sind Digital-Signage-Lösungen inzwischen so erfolgreich?
Patrick Schenkel: Der Mensch spricht auf visuelle Reize an. Bewegte Bilder ziehen mehr Aufmerksamkeit auf sich und verstärken die Kommunikation. Die Digitalisierung, die in vielen Betrieben stattfindet oder bereits stattgefunden hat, wirkt sich auch auf Digital-Signage-Lösungen positiv aus. Inhalte können individuell standort- und zeitbezogen an die einzelnen Displays gesendet werden, was eine hohe Flexibilität in die Kommunikation bringt. Aus diesen Gründen sind Digital-Signage-Lösungen als Informations- und Werbemittel so erfolgreich.

Wo werden solche Lösungen eingesetzt?
Bekannt sind solche Lösungen insbesondere aus dem stationären Handel, wo Produkte und Angebote in den Verkaufslokalen damit beworben werden. Mittlerweile sind sie aber in vielen Bereichen anzutreffen. So beispielsweise auch an Rezeptionen von Hotels, im Gastgewerbe, in Museen, im öffentlichen Sektor, in Flughäfen, oder in Empfangsbereichen von Firmen. Damit werden Gäste begrüsst, auf das Tagesprogramm oder das Verpflegungsangebot aufmerksam gemacht, oder es werden Zusatzinformationen zu ausgestellten Exponaten bereitgestellt. Digital-Signage-Lösungen sind sehr breit einsetzbar und finden überall dort Anwendung, wo Informationen und Inhalte an Kunden und Besucher transportiert werden sollen. Der POI (Point of Information) kann dadurch stets aktuell gehalten werden.

Welche Arten von Digital-Signage-Lösungen gibt es?
Ebenso vielseitig wie die Einsatzgebiete sind die Möglichkeiten solcher Lösungen: von der klassischen Werbung bis hin zum Einsatz als Wegleitungssysteme, wo eine hohe Flexibilität vorausgesetzt wird (beispielsweise an Flughäfen). Digital-Signage-Lösungen treffen sie inzwischen nicht mehr nur in Gebäuden, sondern auch in Aussenbereichen an. Hier existieren andere klimatische Bedingungen, welche dafür geeignete Displays voraussetzen. Auch in puncto Format bieten sich verschiedene Arten an. Neben dem konventionellen Querformat, wie wir es von TV-Geräten kennen, kommt oft auch das Hochformat zum Einsatz. Aber auch die Kombination mehrerer Displays zu ganzen Videowalls ist möglich. Die Bilddiagonalen reichen von klein und kompakt bis zu grossen Large Format Displays (LFD), je nachdem, was beim jeweiligen Projekt benötigt wird.

Warum können keine konventionellen, preiswerten TV-Geräte verwendet werden?
Die verwendeten LFD unterscheiden sich erheblich von normalen Fernsehern. Dies nicht nur, weil sie auch im Hochformat verwendet werden können, sondern auch weil sie für den Dauereinsatz geeignet sind und eine höhere Leuchtstärke aufweisen müssen, was besonders wichtig in hellen Umgebungen ist. Ein zuverlässiges Temperaturmanagement regelt zudem bei speziellen klimatischen Bedingungen oder bei grossen Videowalls das Klima. LFD sind meist entspiegelt, damit die Informationen bei speziellem Lichteinfall trotzdem sichtbar sind. Zudem sind sie optimal gegen Staubeintritt geschützt, was in speziellen Umgebungen wie beispielsweise der Logistik sehr wichtig ist. LFD bieten meist auch eine höhere Anschlussvielfalt als ein konventionelles TV-Gerät. Die Designs werden bei LFD oft über Generationen beibehalten, was einen Gerätewechsel oder den Ausbau der Digital-Signage-Lösungen selbst Jahre später begünstigt, insbesondere bei Kombinationen mit mehreren LFD in Videowalls.

Welche Inhalte können auf einem LFD abgespielt werden und wie kommen sie auf das Gerät?
Auch hier sind die Möglichkeiten wiederum sehr vielseitig: Fotos, Grafiken, Standbilder, Texte, Animationen, Videos und Audio/Musik werden bei neueren LFD direkt über den integrierten Mediaplayer, der alle aktuellen Bild- und Videoformate unterstützt, abgespielt. Content Producern sind also fast keine Grenzen gesetzt.

Die Verwaltung der Geräte, Inhalte und Playlists erfolgt ortsunabhängig über eine Internetverbindung. Über ein browserbasiertes Portal werden die Inhalte zentral auf einem Server abgelegt und von dort aus mittels der vorab definierten Playlists an die verschiedenen LFD weitergeleitet. Vor Ort werden die Inhalte automatisch über LAN oder WLAN auf den Gerätespeicher des LFD geladen. Das hat den Vorteil, dass die Inhalte auch bei einem Unterbruch der Internetverbindung weiter abgespielt werden. Das Webportal bietet eine äusserst einfache und intuitive Bedienung, was das Arbeiten sehr vereinfacht und angenehm macht. Dank der Vernetzung hat man jederzeit die Kontrolle, was auf den jeweiligen Geräten aktuell angezeigt wird.

Was sind die Vorteile gegenüber herkömmlichen Kommunikationsmitteln?
Im Vergleich zu Druckerzeugnissen, klassischen Inseraten oder Plakaten, bieten Digital-Signage-Lösungen höchste Flexibilität. Inhalte können unabhängig von Datum und Zeit an einzelnen oder mehreren Standorten per Knopfdruck auf den jeweiligen LFD wiedergegeben werden. Auch kurzfristige Änderungen (beispielsweise Preise oder ein nicht mehr erhältliches Mittagsmenü) können umgehend aktualisiert und an die LFD ausgespielt werden. Wie bereits eingangs erwähnt sind solche Inhalte nicht statisch, sondern dynamisch. Bewegte und wechselnde Inhalte bringen Digital-Signage-Lösungen zum Leben. KMU ohne eigene Marketingabteilungen sind dabei meist auf Partner angewiesen. Dabei geht es nicht nur um originelle Ideen für eine zielführende, professionelle Kommunikation, sondern insbesondere auch um die Erstellung der Inhalte. Kreative Agenturen und gute Content Producer sind somit weiterhin gefragt und nehmen eine wichtige Rolle ein. Gewisse Anbieter übernehmen für KMU sogar das komplette Operating ihrer Digital-Signage-Lösung, wodurch sich der Kunde auf seine Kernkompetenzen konzentrieren kann.

Hinter dem Display: Blick auf die Playlist einer Digital-Signage-Lösung

Was kostet eine solche Lösung?
So individuell wie die Lösung sind auch die Kosten. Der Umfang der Digital-Signage-Lösung ist massgebend: Wie viele Geräte stehen in welchen Grössen an welchen Standorten im Einsatz? Wird die Lösung über einen eigenen Server oder eine «shared instance» betrieben? Welche Arbeiten übernimmt der Kunde selbst, welche vergibt er extern und wie oft werden Inhalte gewechselt? Rein auf die Hardware bezogen sind die Preise inzwischen wesentlich attraktiver geworden. Das tolle Preis-/Leistungsverhältnis sowie die enorme Flexibilität von Digital-Signage-Lösungen überzeugen daher manchen Entscheidungsträger, und die Investitionen zahlen sich oftmals rasch aus.

Wie komme ich zu einer solchen Lösung?
Anbieter gibt es inzwischen viele in diesem Markt, doch genaues Hinschauen und insbesondere eine professionelle Beratung lohnen sich bei solchen Projekten. Hardware ist schnell verkauft. Diese aber zu einer vollumfänglich funktionierenden Lösung zu bringen, ist nicht jedes Anbieters Sache. Daher sollte die Wahl auf einen Anbieter fallen, der neben der Hardware auch Dienstleistungen wie Installation, Signalzuleitung, Netzwerktechnik sowie allenfalls Inhaltserstellung, Betrieb und schlussendlich auch Schulung und Unterhalt anbietet. Auch der Service nimmt eine wichtige Rolle ein. Sollten einmal Inhalte nicht wiedergegeben werden können oder gar ein Gerät ausfallen, ist meist schnelles Handeln gefragt. Gut vernetzte Gesamtlösungsanbieter bilden für Digital-Signage-Lösungen die beste Ausgangslage. DQ Solutions ist solch ein Anbieter von Gesamtlösungen und verfügt über ein solides, zuverlässiges Partnernetzwerk, um dem Kunden in allen Bereichen einer zeitgemässen Digital-Signage-Lösung alles aus einer Hand anzubieten.

Patrick Schenkel ist Product Manager bei DQ Solutions und verfügt über langjährige Erfahrung im IT- und CE-Umfeld. Digital Signage bildet ein Themengebiet seines Zuständigkeitsbereichs.
Nach der Fusion der 1991 gegründeten Data Quest AG mit den Firmen Letec und Ingenodata treten die Firmen heute unter der Marke DQ Solutions auf. In sechs der 14 Filialstandorten betreibt DQ Solutions übrigens auch selbst erfolgreich Digital-Signage-Lösungen. Der moderne ICT-Dienstleister ist ein langjähriger Apple Premium Reseller und bedient neben Privatkunden (Retail) auch Unternehmenskunden (B2B) und Kunden von Bildungseinrichtungen (Education) mit Dienstleistungen, Verkauf und Beratung.

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