Auf innovativen Wegen zu neuen Ufern

Drei verschiedene Reflexionen in Kachelform, dazwischen Naturpapier und alle Elemente durch eine Prägung getrennt – der Umschlag der Ausgabe 1-21 erscheint facettenreich und lässt Spielraum für Interpretationen.

Das Cover der ersten PUBLISHER-Ausgabe des neuen Jahres kommt imposant und verspielt daher – Veredelung ist beim Umschlag Trumpf. In Zusammenarbeit mit dem Rill & Stanz Atelier aus dem bernischen Liebefeld ist eine aus drei verschiedenen Folien heissgeprägte Titelseite entstanden, eine Kreation, die in dieser Form einzigartig ist. Für die Gestaltung des Covers zeichnete der Luzerner Designer Erich Brechbühl verantwortlich, die Klischees für die aufwendige Produktion des Covers hat die Pro Gravur AG aus Bern beigesteuert.


Neu, in vielerlei Hinsicht
Mit dem angebrochenen Jahr kommt frischer Wind in die Cover-Gestaltung: Diese PUBLISHER-Ausgabe ist die erste, die dem neuen Umschlag-Konzept folgt: das Logo auf voller Breite, die Anreisser darunter. Das Cover-Motiv und die jeweils zugrunde liegende Produktionstechnik erhalten so eine grössere Fläche und können prominent zur Schau gestellt werden. Gepaart mit dieser Änderung war und ist der Anspruch an alle Produktionspartner, immerzu etwas Neuartiges zu gestalten und sich für diese Aufgabe selbst herauszufordern. Erich Brechbühl, der Kopf hinter dem Design, hat sich bei der Erarbeitung des Umschlages beispielsweise vom Grundsatz «zelebrieren, was möglich ist» leiten lassen. Dabei entstand ein Sujet, das für die Druckmaschine eine Challenge ist, dank den markanten diagonalen Strichen aber auch neue Formen entstehen lässt – und dadurch wiederum dem Anspruch nach Innovation Rechnung trägt.

Auslegungssache
Das Titelbild lässt massig Platz für Interpretationsspielraum: Auf den ersten Blick erinnert die Struktur des Covers beispielsweise an Scherben. Ein gutes Omen? Bekannterweise bringt mit Geklirre Zerbrochenes ja Glück. Manch einer mag sich auch den Scherbenhaufen vorstellen, den die Corona-Pandemie im eigenen Unternehmen oder im Privatleben verursacht hat.

Die Heissfolie läuft über der Rollen der Steuer PZ 90

In Verbindung mit den Schwerpunktthemen dieser Ausgabe, Digital Signage und Publishing, sind Schnittstellen und gut ausgebaute Netzwerke von Systemen ungemein wertvoll – tatsächlich kann das Sujet auch als eine Verflechtung von verschiedensten Prozessen – kleine, ineinandergreifende Zahnrädchen, die einen reibungslosen Workflow garantieren – wahrgenommen werden. Gleichzeitig erinnern die kantigen Flächen an die Vorlage eines Origami-Falzes und weil die verarbeiteten Heissfolien leicht reflektieren, sind auch Gedanken an einen Spiegel nicht abwegig.

Tasten ist Trumpf
Auch bei der Produktion wird deutlich, dass das Cover eine echte Knacknuss ist, mit dem man an die Grenzen des Möglichen gehen muss: Zur Umschlag-Veredelung werden erstmals drei Heissprägefolien – Alufin Mat, Light Line Laser Seamless und Luxor 355 aus dem Hause Kurz – verwendet. Die Folien beeindrucken durch eine grosse Temperaturbeständigkeit sowie strahlenden Glanz und lassen sich darüber hinaus gut prägen. Dass der Prägeprozess mit dreierlei Folien dennoch ein Novum ist und dabei ein echtes Husarenstück darstellt, bestätigt Severin Scherler vom Rill & Stanz Atelier: «Wenn das gut kommt, ist das der Wahnsinn!»

Die mit Heissfolie geprägten Elemente sind als Lücken auf der verbleibenden Rolle zu sehen

Scherler ist indes vom Potenzial der Veredelungen überzeugt und meint, dass verfeinerte Erzeugnisse dem Digitaldruck gegenüber immer noch eine Chance haben: «Darauf bauen wir, weil es wirklich etwas Spezielles ist.» Dabei macht nicht zuletzt die haptische Komponente solche Produkte besonders. Beim PUBLISHER-Cover entsteht zwischen den matten, perlmutt- und kupferfarbenen Spiegel-Folien mittels Hochprägung ein Relief. Diese Zusammenstellung ergänzt sich hervorragend mit dem eingesetzten Druckpapier: Das Peyer PEYVIDA fina 350 g/m2 ist für Präge- und alle konventionellen Druckverfahren bestens geeignet und zeichnet sich ausserdem durch eine hohe Einreiss- und Weiterreissfestigkeit aus. Dass der FSC-zertifizierte Naturkarton leicht strukturiert bzw. gerillt ist, verleiht dem Tastsinn-Erlebnis mit dem Cover noch zusätzlichen «Punch».

Die drei Kurz-Folien und ein dazu verwendetes Klischee von ProGravur

Hauptsache vorwärts
Die Herstellung des PUBLISHER-Covers 1-21 hat sich also als handfeste Challenge erwiesen und eindrucksvoll gezeigt, was technologisch in der heutigen Zeit machbar ist, wenn man Herausforderungen annimmt und sich neuen Wegen öffnet. Das Design versinnbildlicht diese Haltung unabhängig von deren Interpretation: Gerade in unsicheren Zeiten sind Selbstreflexion, eine Rückbesinnung auf die eigenen Stärken, ein starkes Netzwerk und eine Portion Mut gepaart mit dem Blick nach vorne gute Ratgeber. Und Origami? Eine der bekanntesten Falzfiguren ist der Kranich – in Japan das Symbol für das Glück der Langlebigkeit …

Projektpartner
Bei der Produktion des Covers unterstützten uns folgende Partner, bei denen wir uns herzlich bedanken:

Rill & Stanz Atelier Bern
Veredelung auf Steuer PZ 90
Projektleitung Severin Scherler
stanz.ch
Erich Brechbühl
Gestaltung Umschlag
erichbrechbuhl.ch
Pro Gravur AG
Herstellung der Prägewerkzeuge
progravur.ch
Kurz Prägefolien AG
Bereitstellung der Heissfolien
kurzag.ch
Peyer Graphic GmbH
Druckpapier
peyer-cover.com

  • Autor Laurent Gachnang
    Laurent Gachnang ist seit über 15 Jahren in der Medien- und Unterhaltungsindustrie tätig. Er gilt als Experte für digitales Publizieren und Online Marketing. Zuletzt arbeitete er bei einem Medienunternehmen als Marketingverantwortlicher und war massgeblich an der Lancierung eines Change-Prozesses beteiligt. Als Gastdozent ist er an diversen Fachhochschulen sowie ehrenamtlich als Mentor bei der Startup Academy Basel tätig.
  • Rubrik Print
  • Dossier: Publisher 1-2021
  • Thema Prägung, Heissfolie

Kommentieren

32 − = 24

*Pflichtfelder

Ihre Persoenlichen Daten werden nicht veroeffentlicht oder weitergegeben.