IoT – das nächste grosse Ding

Der digitale Textildruck sorgt für anhaltendes Wachstum in der Branche. Gemäss Ronald van den Broek hat Mimaki hat das früh erkannt und entwickelt Lösungen, die vor dem Internet der Dinge (IoT) nicht halt machen.

Publisher: Die Fespa liegt einige Wochen zurück und sie hat erneut einen Besucherrekord verzeichnet. Es scheint, die Branche brummt nach wie vor. Was war Mimakis Hauptattraktion in Berlin?

Ronald van den Broek: Eine unserer Stärken ist die breite Palette an Produkten, die wir anbieten. Auf der Fespa präsentieren wir jeweils das neueste Sortiment aus unseren Hauptproduktgruppen: Sign Graphics, Industrie, Textile & Apparel sowie 3D. Produkte von Mimaki sind für fast jeden zugänglich – von aufstrebenden Start-ups bis hin zu etablierten Markeninhabern.

Auf der diesjährigen Fespa konzentrierten wir uns darauf, vielseitige Anwendungen zu zeigen, um die Besucher zu inspirieren und ihnen damit reale Beispiele zu geben, was mit unsere Maschinen machbar ist. Passend zum Messemotto «Where Print takes off» haben wir uns von der Flughafeninfrastrukur inspirieren lassen: An der Gepäckausgabe zeigten wir verschiedene Druckmuster, im Mimaki Airport Hotel legten wir den Schwerpunkt auf Innenausstattung und Heimtextilien, im Duty-free-Shop auf Einzelhandels- und Industriemärkte.

Trotz des breiten Portfolios – gibt es eine Technologie, die von Mimaki zurzeit stärker als andere weiter­entwickelt wird?

Unsere neuesten Innovationen stehen im Zusammenhang mit UV-Inkjet-Technologie. Mimaki ist da einer der Pioniere und diese Technologie ist Grundlage unserer 3D-Inkjet-Drucker und der erfolgreichen UCJV-Palette integrierter Drucker-Schneideplotter. Darauf bauen wir auf und diese Technologie werden wir kontinuierlich weiter entwickeln.

Allerdings konzentrieren wir uns nicht nur auf UV-Technologie, auch der digitale Textildruck wird stetig weiterentwickelt. Und wir treiben den Ausbau automatisierter Prozesse voran.

Gerade bei der Automatisierung spielt Software eine wichtige Rolle …

Wir wollen unseren Kunden innovative Lösungen anbieten: Drucker, Schneidemaschinen, Tinten und andere Verbrauchsmaterialien – sowie Software. Software ist für eine funktionierende Lösung unerlässlich. Ziel ist es, diese immer benutzerfreundlicher und gleichzeitig noch leistungsfähiger zu machen. Mit dem Trend hin zur Industrie 4.0 ist Automatisierung ein Riesenthema. Kürzlich haben wir unsere ersten Entwicklungen im Internet der Dinge (IoT) für den Industrie- und Textilmarkt bekannt gegeben.

Wer setzt denn eure Drucker ein? Und was wird damit produziert?

Das ist gar nicht so einfach zu sagen, denn unsere Produkte decken sehr unterschiedliche Marktsegmente ab. Um ehrlich zu sein, unsere Kunden überraschen uns ständig mit dem, was sie mit unseren Maschinen schaffen.

Wie unterstützt Mimaki neue und bestehende Anwender?

Kurz gesagt, wir wollen die Arbeit unserer Kunden einfacher und effizienter machen. Für die Beratung und den Support greifen wir auf ein globales Netzwerk von langjährigen Partnern zurück.

Mit den IoT-Entwicklungen können unsere Drucker beispielsweise in Produktionslinien für die unbeaufsichtigte On-Demand-Produktion und die «Mass Customization» integriert werden. Diese Integration beinhaltet die Kommunikation mit Robotern, Förderbändern, Inspektions- und anderen Peripheriegeräten.

Auf dem Textilmarkt wollen wir ein komplettes End-to-End-Ökosystem für den Textildruck anbieten – alles aus einer Hand. Die Möglichkeit, eine komplette Lösung von einem einzigen Lieferanten zu erwerben, erleichtert es Unternehmen, in den digitalen Textil- und Bekleidungsdruck einzusteigen oder konventionelle Textildruckverfahren zu ergänzen.

In unserem letzten Interview war Soft Signage das dominierende Thema. Hat sich da in den letzten zwei Jahren nochmals was getan?

Auf jeden Fall. Seither ist der digitale Textildruck, wozu auch Soft Signage gehört, kontinuierlich gewachsen. Wir haben eine Reihe von Produkten eingeführt – darunter ein Update unserer Tx300P-1800-Serie mit zwei Tinten. Mit dieser so genannten Dual-Ink kann das Drucksystem gleichzeitig mit Sublimations- und mit Textilpigmenttinten ausgestattet werden. Dies ermöglicht das Bedrucken einer Vielzahl von Stoffen, ohne dass das Farbsystem gewechselt werden muss.

Mimaki startete in den 80er-Jahren mit Zeichen- und Schneideplottern. Das erste Vierfarben-Inkjetsystem folgte 1996, der erste Textildrucker 1998. Was hat sich seither verändert?

Damals hatten Kunden zum ersten Mal die Möglichkeit, genau das zu drucken, was sie benötigten – und genau dann, wann sie es brauchten, ohne gleich sehr grosse Volumen bestellen zu müssen.

Hat sich das geändert? Ja und nein. Die digitale Technologie im «Sign & Graphic»-Markt ist inzwischen sehr gut integriert. In Märkten wie «Textile & Apparel» oder solchen für andere industrielle Anwendungen stecken wir mitten in diesem digitalen Transformationsprozess. Für Mimaki ist es spannend, diesen Märkten zu helfen, denselben Prozess zu durchlaufen.

Was macht Mimaki so erfolgreich?

Wir bieten die wohl breiteste Palette von Produkten auf dem Markt an, von Maschinen für den Einsteiger bis hin zu High-end-Druckern. Ausserdem hören wir unseren Kunden zu, passen uns schnell an den Markt an und entwickeln fortlaufend Innovationen für die Druckindustrie. ↑

Interview aufgezeichnet von: Romeo Hutter

Ronald van den Broek
Ronald van den Broek ist bei Mimaki Europe General Manager Sales für die EMEA-Region. Er hat das rasante Wachstum des Digitaldrucks in den letzten zehn Jahren am Puls verfolgt. Er glaubt, dass die Technologie gleichermassen weiterentwickelt und die Branche auch in Zukunft prägen wird.

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