CSC-History: Systemstarts und Kamera-Highlights
Hier folgt eine chronologische Auflistung der Ankündigungen verschiedener spiegelloser Systeme sowie einiger Kameras (Auswahl), die man rückblickend als Meilensteine des jeweiligen Systems betrachten kann. Enthalten sind auch die digitalen Messsucherkameras (z.B. Leica M), die allgemein nicht zu den CSCs gezählt werden, was Ansichtssache ist. So oder so gesehen sind sie mindestens aber Vorläuferinnen dessen, was heute als spiegellose Systemkameras im engeren Sinn betrachtet wird.
2004-03-11: Epson präsentiert mit der R-D1 lange vor Leica, wo mancher damals die digitale Fotografie als temporären Hype ansieht, eine digitale Messsucherkamera mit 6Mpx-Sensor im APS-C-Format und mit M-Bajonett. Der R-D1 folgt später mit der R-D1s (2009-02-27) eine leicht verbesserte Version, die überhaupt die allerletzte Digitalkamera von Epson ist.
2007-09-14: Leica stellt mit der M8 ihre erste digitale Messsucher- bzw. spiegellose Systemkamera vor. Obwohl die M8 in der Ahnenlinie der Ur-Leica und damit der allerersten Kleinbildkamera steht, begnügt sie sich mit einem Sensor im APS-H-Format (27 x 18 mm). Ihr folgen noch die M8.2 (2008-09-15) und dann die M9 (2009-09-09) – endlich mit Kleinbild- (KB) bzw. sogenanntem Vollformatsensor.
2008-08-05/06: Panasonic kündigt an, dass sie und Olympus künftig spiegellose und somit kompakte Systemkameras herstellen werden. Sie haben dazu den Micro-FourThirds-Standard definiert, der auf dem FourThirds-DSLR-Standard (FT) von 2003 basiert und dieselbe Sensorgrösse (17,3 x 13,0 mm) nutzt. Später werden auch andere Marken (Blackmagic Design, DJI etc.) Foto- und Filmkameras mit MFT-Anschluss vorstellen. Weil sowohl Olympus als auch Panasonic jeweils ihre eigenen Objektivpaletten starten und fortan stetig erweitern und zudem rasch auch Fremdobjektivhersteller entsprechende Objektive einführen, wächst das Objektivangebot für MFT-Kameras vergleichsweise rasch auf eine ordentliche Menge an.
2008-09-12: Panasonic stellt mit der Lumix DMC-G1 an der Photokina ihre erste Kamera mit zwei ersten MFT-Objektiven vor.
Das G1-Gehäuse erinnert an eine geschrumpfte DSLR, doch anstelle des optischen Suchers kommt ein integrierter elektronischer Sucher (EVF) zum Einsatz. Obwohl Panasonic viel Know-how im Videobereich hat und die CSCs ohne Spiegel prädestiniert für Videoaufnahmen sind, verzichtet Panasonic bei der G1 noch auf eine Videofunktion. Diesbezüglich ist die DSLR zu diesem Zeitpunkt weiter, denn Wochen zuvor hatten erst Nikon mit der D90 und danach Canon mit der EOS 5D Mark II die ersten DSLRs und damit die ersten Systemkameras mit Videoaufnahmefunktion vorgestellt. Die beiden – vor allem aber die Canon – lösen damit in den Folgemonaten einen Boom aus (siehe Artikel «Fotokameras als Videostars», Publisher 6/2009). Erst die GH1 (2009-03-04) bringt Video mit. Der G1 folgen weitere ähnliche G-Modelle – aktuellstes ist zum Zeitpunkt dieses Artikels die G9 (2017-11-08) – und die GH-Topmodellreihe sowie die GF-, GX- und GM-Modelle in Kompaktkameraform.
2009-02-05: Samsung kündigt an der PMA ihr spiegelloses NX-System an, das dann aber erst ein Jahr später eingeführt wird. Einige Jahre später werden das System und sogar die komplette Kameraherstellung eingestellt. (Jahre vor dem NX-System hatte Samsung bereits Systemkameras im Angebot und nach wenigen Jahren eingestellt. Damals hatte es sich um umgelabelte Pentax-DSLRs gehandelt.)
2009-03-04: Panasonic stellt mit der GH1 ihre erste CSC mit Videofunktion vor und begründet damit die GH-Reihe, deren Kameras stets zu den besten filmenden Fotoapparaten gehören.
2009-06-16: Olympus lanciert mit der Kamera Pen E-P1 samt ersten Objektiven ihr MFT-System. Die Kamera im Retrodesign wurde in Anlehnung an erfolgreiche Olympus-Modelle aus den 1960er Jahren benannt.
Die E-P1 kann mit optischen und elektronischen Aufstecksuchern versehen werden. Das P-Modell für versierte Fotografen wurde später durch die Lifestyle-Modellreihen Pen Mini (E-PM1, E-PM2 usw.) und Pen Light (E-PL1 usw.) sowie mit der stylischen Retrokamera Pen F (2016) ergänzt. Im Jahr 2012 wurde neben der Pen-Reihe noch die OM-D-Reihe eingeführt.
2009-09-09: Nach der M8 findet Leica wieder zum ursprünglichen Kleinbildformat zurück und präsentiert die M9 mit Vollformatsensor. Ihr folgen die Variante M9-P (2011-06-21), die M Monochrom (2012-05-11) mit reinem Graustufensensor, die M (Typ 240) (2012-09-17) mit CMOS-Sensor samt Varianten sowie die M10 (2017-01-18) samt Varianten.
2009-11-10: Ricoh kündigt ihr spiegelloses GXR-System an, dessen Konzept sich von allen anderen unterscheidet.
Das GXR-Gehäuse beherbergt die Bedienelemente, den Monitor, die Speichereinheit und den Akku, doch der Sensor steckt jeweils im Objektivmodul. Es werden verschiedene solcher Objektiv-Sensor-Module angeboten, die nicht nur mit verschiedenen Objektiven, sondern auch mit Bildsensoren in verschiedenen Grössen bestückt sind. Es gibt aber auch ein objektivloses Modul mit APS-C-Sensor und Leica-M-Bajonett für die M-Objektive. Das GXR-System wurde nach ein paar Jahren eingestellt.
2010-01-04: Samsung startet nun effektiv ihr spiegelloses System mit der Samsung NX10 und zwei Zoomobjektiven.
Das NX-System nutzt Bildsensoren im APS-C-Format und das proprietäre NX-Bajonett. Es folgen etliche Kameras sowie Objektive, die zu einer kleinen ansehnlichen Palette ausgebaut werden. Mit der NX1 (2014) auf dem technischen Höhepunkt angelangt, wird das System anfangs 2015 plötzlich begraben.
2010-05-11: Sony lanciert die beiden ersten Nex-Kameras (Nex-3 und Nex-5) mit Bildsensoren im APS-C-Format und mit dem neuen E-Mount, der auch für Camcorder und für Cinema-Kameras genutzt wird. Ab 2014 verschwindet die Marke Nex zugunsten der Marke Alpha, die dann gleichermassen für DSLRs mit A-Mount und CSCs mit E-Mount verwendet wird.
2011-06-23: Pentax lanciert das Q-System, deren Kameras mit kleinerem Sensor (1/2,3“-Typ) als alle anderen CSC-Kameras ausgestattet sind.
Die Q-Kamera samt Nachfolgemodellen und deren Objektive können somit relativ klein gehalten werden. (Das Ganze erinnert an das Pentax-SLR-System mit der Pentax Auto 110 für den 110er-Pocket-Film aus den späten 1970er Jahren.) Das Objektivsortiment startet mit fünf Modellen. Neben einer kompakten Festbrennweite und einem Standardzoom sind die anderen Objektive (Fisheye und zwei «Toy Lens») eher für spielerische Fotografie im Stil der Lomografie konzipiert. Rund ein Jahr später kommt die Q10 (2012-09) und später die Q7 (2013-06) mit grösserem 1/1,7-Zoll-Sensor und in unzähligen Farbvarianten. Der Q7 folgt dann als letztes Modell die Pentax Q-S1 (2014-08-05), bevor das System sang- und klanglos vom Markt verschwindet.
2011-09-21: Nikon launcht ihr «Nikon 1» genanntes System mit zwei Kameras (Nikon 1 V1 und Nikon 1 J1) und vier ersten Objektiven. Alles ist auch in Lifestyle-Farben erhältlich.
Das System ist um den Bildsensor des 1-Zoll-Typs aufgebaut. (Heute sind Sensoren dieser Grösse der Hit in Kompaktkameras wie z.B. der RX100-Reihe von Sony.) Nikon spricht beim Sensor von CX-Format und hat einen Adapter für (D)SLR-Objektive im Angebot, wobei die Brennweitenverlängerung 2,7x beträgt. Das System findet unter versierten Fotofans nur wenige Freunde, ist die Bedienung doch auf Einsteiger ausgerichtet und der Sensor vielen Fotoenthusiasten zu klein. Ab 2015/2016 werden die Neuheiten seltener, das System löst sich langsam im Nichts auf.
2012-01-10: Fujifilm startet mit der Ankündigung der Kamera X-Pro1 und drei Objektiven ihr X-System um Sensoren im «APS-C»-Format. (Als X-Kamera werden nicht nur Systemkameras, sondern ebenso die Edelkompaktmodelle im Retrolook und eine Bridge-Kamera bezeichnet.)
Die X-Pro1 erinnert an eine Messsucherkamera und bietet den aus der X100-Kompaktkamera bekannten innovativen Hybridsucher (umschaltbarer optischer und elektronischer Sucher, der auch kombinierbar ist). Der X-Pro1 folgen etliche weitere Modelle, die mehrheitlich im klassischen Retrolook daher kommen, wobei die ganz simplen günstigen Lifestyle-Einsteigermodelle in der Schweiz nicht auf den Markt kommen. Vier Jahre später wird die Nachfolgerin X-Pro2 (2016-01-15) angekündigt. Das Objektivsortiment wird kontinuierlich ausgebaut und wird in wenigen Jahren zu einer ziemlich umfassenden Palette.
2012-02-08: Olympus stellt ihre OM-D E-M5 vor und startet damit eine zweite CSC-Reihe des MFT-Standards.
Im Unterschied zu den Pen-Modellen sind die M5 und die folgenden OM-D-Kameras allesamt mit EVF ausgestattet und haben ein Gehäuse in SLR-Form. Nicht nur das Gehäuse, sondern ebenso der Name der Reihe OM-D (OM digital) erinnern an die kompakten SLRs der OM-Reihe, die in den 1970er Jahren gestartet war. Die OM-D-Reihe wird sukzessive um weitere Modelle erweitert, wobei die M1 jeweils das Top-, die M5 das Mittelklasse- und die M10 das Einsteigermodell darstellen.
2012-02-12: Pentax hat zwar bereits mit der Q eine erste Spiegellose eingeführt, stellt dann aber mit der K-01 eine Spiegellose mit K-Bajonett vor, die dadurch Teil des DSLR-Systems ist.
Wie es damals bei den DSLRs von Pentax üblich ist, besitzt auch die von einem namhaften Designer gestaltete K-01 einen Bildsensor im APS-C-Format. Sie verschwindet später stillschweigend aus dem Sortiment.
2012-05-11: Leica präsentiert mit der M Monochrom auf Basis der M9 die erste digitale Schwarzweiss-Fotokamera.
Sie macht ausschliesslich Graustufenaufnahmen, denn ihr CCD-Sensor verzichtet auf die üblichen vorgelagerten RGB-Farbfilter. Der M Monochrom folgt später die derzeit noch aktuelle M Monochrom (Typ 246) mit CMOS-Sensor (2015-04-30), die ihrerseits auf der M (Typ 240) vom Herbst 2012 basiert und vielleicht bald (2019) durch eine M10 Monochrom abgelöst werden könnte. Die beiden monochromen M-Modelle bleiben bis heute die einzigen CSCs mit Graustufensensor. (Für Fotografen bietet aber noch Phase One mit den Achromat-Rückteilen für ihre Mittelformat-DSLRs ebenfalls reine Graustufensensoren, während für Filmer entsprechende Cinemakameras von Red verfügbar sind.)
2012-07-23: Canon startet ihr EOS-M-System mit einer ersten Kamera mit APS-C-grossem Bildsensor und lediglich zwei Objektiven. Über Jahre bleibt das Objektivangebot vergleichsweise mager, trotz etlichen weiteren EOS-M-Kameras.
2012-09-18: Hasselblad kündigt ihren Einstieg ins Geschäft mit spiegellosen Systemkameras an und will sich dabei – inspiriert von den unzähligen, sündhaft teuren Leica-Sondereditionen – als Luxusgütermarke etablieren.
Bei der Lunar genannten Kamera handelt es sich um eine aufgepimpte Sony NEX 7 (Sensor im APS-C) mit «edlen» Gehäuseapplikationen samt einer umgestylten Sony-Objektivpalette. Statt zum Höhenflug anzusetzen endet dieser Ausflug in einer Bruchlandung, denn das «prunkvolle» italienische Design mit aufgesetzten Elementen wirkt für viele Fotofans einfach nur kitschig und lässt manch einen an Hasselblads Reputation zweifeln. (Auch eine Sony-RX100-Kompaktkamera wird später ähnlich mit angeklebtem Edelholzgriff aufgepimpt und als Stellar verkauft.)
2013-09-10: Olympus stellt mit der OM-D E-M1 ihr (professionelles) Topmodell vor, wobei dieses auch auf die Verwendung der «alten» DSLR-Objektive getrimmt ist, was zugleich das Ende der DSLRs und des FourThirds-Format bei Olympus besiegelt.
2013-09-19: Mit der wasserdichten Nikon 1 AW1 bringt Nikon die erste und bislang einzige Unterwasser-taugliche Spiegellose auf den Markt.
Nikon knüpft damit an ihre Geschichte der Unterwasserkameras Calypso und Nikonos an – allerdings ohne vergleichbaren Erfolg.
2013-10-16: Sony präsentiert die Alpha 7 (24Mpx) und die hochauflösende Alpha 7R (36 Mpx) mit Bildsensoren im Kleinbild- (KB) bzw. Vollformat.
Es werden zudem fünf Objektive angekündigt, die zum Kleinbild-Vollformatsensor passen und deshalb die Bezeichnung FE (Full Frame E-Mount) tragen. Ein halbes Jahr später wird das Kamera-Duo zum Trio mit der lichtempfindlichen Alpha 7s. Etwa alle anderthalb Jahre erscheint das Trio in einer neuen (teureren) Generation, wobei die älteren Modelle als günstige Varianten verfügbar bleiben. An der Photokina 2014 informiert Sony über ihre Absicht, ihre FE-Objektivsortiment auf über 20 Modelle auszubauen (siehe letzte Objektivübersicht 2017-07).
2014-01-28: Fujifilm erweitert ihr Kamerasortiment um die X-T1, die sich zum leistungsstarken Topmodell aufschwingt. Sie kommt im Gegensatz zu den bisherigen X-Systemmodellen nicht im Retrokleid einer Sucherkamera, sondern erinnert an eine klassische SLR. Ihr folgen die X-T2 (2016-07-07), die bis zur Vorstellung der X-H1 das Flaggschiff darstellt, und die X-T3 (2018-09-06) sowie einfachere, günstigere und etwas kleinere T-Modelle (X-T10, X-T20, X-T100) in derselben Bauform.
2014-04-07: Die Alpha-7-Reihe erhält mit der extrem lichtempfindlichen Alpha 7s (A7s) eine dritte Modellvariante für Foto- und Videoaufnahmen bei wenig Licht (z.B. Theater). Ihr KB-Sensor bietet lediglich eine Auflösung von12 Mpx, doch lässt sich ihre Empfindlichkeit auf ISO 409’600 hochschrauben. Die Alpha 7s wird anderthalb Jahre später durch die Alpha 7s II (2015-09-11) abgelöst, die im neuen Mark-II-Gehäuse mit sensorbasierter Bildstabilisation kommt.
2014-03-19: Samsung präsentiert mit der NX Mini eine kleinere Spiegellose mit einem Sensor im 1-Zoll-Format und lanciert damit ein zweites System mit dem Objektivanschluss NX-M.
2014-04-24: Leica bringt mit ihrer aus einem Alu-Block gefrästen Leica T eine stylische, minimalistische, sucherlose CSC mit Bildsensor im APS-C-Format und lanciert damit ihr T-System und das L-Bajonett.
Kamera und System werden nach der Einführung der Vollformatkamera SL Ende 2015 zu TL umbenannt. Der TL-Kamera folgen eine minimal verbesserte TL2 (2017-07-10) sowie die CL (2017-11-21) mit einem konservativen Design, klassischen Bedienelementen und einem EVF.
2014-09-16: Samsung präsentiert mit der NX1 ein neues Topmodell mit 28Mpx-Sensor im APS-C-Format und mit einem Serienbildtempo von 15 fps.
Durch ihre fortschrittliche Technik spricht sie viele an und weckt auch bei Filmern Begehrlichkeiten. Zu diesem Zeitpunkt markiert sie zusammen mit den Alpha-7-Modellen von Sony die Spitze der CSCs puncto Leistungsfähigkeit. Allerdings wird die NX1 nie richtig im Markt eingeführt. Stattdessen stellt Samsung Monate später die komplette Kameraproduktion ein – begleitet von widersprüchlichen Meldungen und obwohl noch im Februar 2015 die abgespeckte, aber ähnlich leistungsstarke NX500 angekündigt wird.
2015-09-02: Panasonic liefert mit der Lumix GH4R eine optimierte Variante der inzwischen besonders bei Filmschaffenden beliebten Lumix GH4 (2014-02-07). Die GH4R ist die erste Fotokamera für Videoaufnahmen mit besonders flachem Log-Profil, das durch eine flache Gradation für mehr Dynamik sorgt und mehr Bearbeitungsspielraum zulässt. Sie ist zudem die erste Kamera ohne die in Europa übliche zolltechnische 30Min-Aufnahmebeschränkung bei Videoaufnahmen.
2015-10-20: Leica präsentiert ihr zweites spiegelloses System mit der SL samt KB-Vollformatsensor und kündigt dazu drei erste Objektive an.
Die SL ist dank dem L-Bajonett kompatibel zum T-/TL-System. Mit Adaptern lassen sich auch S-, R- und M-Objektive verwenden. Die SL ist sehr fortschrittlich – nicht nur für eine Leica – und brilliert durch einen hochauflösenden EVF, schnelles Serienbildtempo (11 fps), 4K-Video (Cinema-4K@24p und 4K-UHD@30p) und ihre robuste Bauweise.
2016-02-24: Sigma startet mit den zwei Quattro-Modellen ihr spiegelloses Kameraangebot.
Die beiden Modelle weisen leicht unterschiedliche Sensorgrössen (APS-C, APS-H) auf und haben das von Sigma-DSLRs bekannte SA-Bajonett. Verbaut werden die speziellen dreischichtigen Foveon-X3-Direktbildsensoren.
2016-06-22: Hasselblad kündigt überraschend mit der X1D-50c die allererste spiegellose Mittelformat sowie dazu die drei ersten Objektive der XCD-Reihe an.
In der modern gestalteten, Touchbedienungs-lastigen X1D-50c werkelt ein 50Mpx-Sensor (43,8 x 32,9 mm). Der Verschluss steckt als Zentralverschluss in den Objektiven. Später erhält die Kamera durch eines der vielen funktionserweiternden Firmware-Updates einen elektronischen Verschluss und damit die Möglichkeit, adaptierte Objektive zu verwenden. Rasch werden weitere Objektive angekündigt.
2016-09-19: Nach Monaten der Gerüchte kündigt Fujifilm auf der Photokina mit der GFX 50s per 2017 ihre erste digitale Mittelformatkamera an, die eine Spiegellose mit 51Mpx-Sensor (43,8 x 32,9 mm) ist.
Dazu werden sechs GF-Objektive präsentiert, die allesamt – wie auch die Kamera – aber erst im darauffolgenden Jahr 2017 eingeführt und bereits 2018 durch weitere Objektive ergänzt werden.
2016-09-19: Panasonic kündigt an der Photokina die Lumix DC-GH5 per 2017 an, hält aber die Spezifikationen bis zur definitiven Ankündigung (2017-01-05) an der CES-Show geheim. Die GH5 bietet, wie ihre Vorgängerinnen, eine professionelle, reichhaltige Videofunktionalität und kann als erste Fotokamera Videos intern in 10Bit und 4K sowie in UHD@60p aufzeichnen
2017-04-19: Sony präsentiert mit der Alpha 9 die lange erwartete professionelle Kamera.
In verschiedenen Tests erweist sie sich gegenüber der DSLR-Konkurrenz (Canon EOS 1D X Mark II und Nikon D5) weitgehend als ebenbürtig. Sie brilliert mit einem Sucherbild ohne Dunkelphase und einem hohen Serienbildtempo, das jedoch im AF-C-Modus auf ein unterdurchschnittliches Niveau abfällt.
2017-11-21: Leica stellt die CL mit L-Bajonett und «APS-C»-Sensor als Alternative zur TL2 vor. Hinsichtlich Design und Bedienung erinnert sie an die M-Modelle – oder noch stärker an die Edelkompaktkamera Leica Q.
2018-02-23: Nach Monaten voller Gerüchte präsentiert Fujifilm mit der X-H1 ein Profimodell, das als neues Flaggschiff sowohl Profifotografen (vor allem aus den Bereichen Reportage und Action) als auch versierte Filmer ansprechen soll.
Die X-H1 ist die erste Fuji mit kamerainterner Bildstabilisation mittels beweglichem Sensor. Bis zur X-H1 waren Videofunktionen in den X-Modellen zwar vorhanden, jedoch etwas stiefmütterlich implementiert.
2018-02-27: Sony präsentiert mit der Alpha 7 II – fünf Monate nach der A7R III (2017-10-25) – nun auch die dritte Generation des einfachsten 7er Modells.
Obwohl die einfache Alpha 7 jeweils das günstigste Modell einer A7-Generation darstellt, kann die A7 III in vielen Punkten mit der ein Jahr älteren Alpha 9 mithalten. Sie ist 2018 die Kamera, an der sich alle CSCs messen müssen.
2018-08-23: Nach sehr bzw. zu langer Durststrecke für Nikon-Fotofans und dem stillschweigenden Auslaufen der «Nikon 1»-Reihe lanciert Nikon das längst überfällige professionelle System mit Bildsensor im Kleinbild-Vollformat und einem besonders grossen Bajonett mit sehr geringem Auflagemass.
Wie bei der Lancierung der «Sony Alpha 7»-Reihe fünf Jahre zuvor besteht auch das neue System von Nikon aus einem hochauflösenden Modell (Z 7 mit 45 Mpx und 9 fps) sowie einem günstigeren, schnelleren und lichtempfindlicheren Modell (Z 6 mit 24 Mpx und 12 fps). Der Objektivanschluss und das System wird «Z» genannt. (Das «Z» sieht wie eine «2» aus, was beim zweiten CSC-Start passend wäre. Doch wäre «Nikon 2» wohl zu wenig verheissungsvoll gewesen.) Zum Start sind ein Standardzoom und zwei Festbrennweiten sowie der essentielle Adapter für die DSLR-Objektive verfügbar, doch zeigt eine zeitgleich veröffentlichte Roadmap viele weitere Objektive für die kommenden zwei Jahre.
2018-09-05: Canon präsentiert mit der EOS R endlich auch eine längst überfällige spiegellose Kleinbild-Vollformatkamera und lanciert damit ein zweites spiegelloses System neben dem 2012 eingeführten EOS M (APS-C). Die Kamera hat technisch viele Gemeinsamkeiten mit der DSLR EOS 5D Mark IV, orientiert sich aber auch stark an den EOS-M-Modellen. Zum Start gibt es vier Objektive – zwei Festbrennweiten und zwei Zooms – sowie gleich drei innovative Adapter für die DSLR-Objektive.
2018-09-06: Fujifilm präsentiert ihre bereits erwartete X-T3, die preislich unterhalb der professionellen X-H1 vom Frühling liegt, jene aber überraschenderweise in einigen Punkten übertrumpft.
2018-09-25: Den Tag vor dem eigentlichen Start der Photokina nutzen wie immer mehrere Firmen für Ankündigungen neuer Produkte – dieses mal vor allem Spiegellose, wobei die Messe schon vorab ganz im Zeichen der Spiegellosen stand.
- Leica, Panasonic und Sigma verkünden gemeinsam die «L-Mount Alliance». Die drei Firmen einigten sich darauf, gemeinsam das L-Bajonett zu nutzen. Dieses war 2014 mit der Leica T (heute TL) – einer Spiegellosen mit APS-C-Sensor – eingeführt worden und ist nicht nur in den TL-/CL-Modellen, sondern ebenfalls in der 2015 vorgestellten vollformatigen SL zu finden. Alle drei Firmen werden Kameras und Objektive mit diesem Anschluss anbieten, wobei auch andere Marken willkommen seien, dies ebenfalls zu tun.
- Panasonic bringt per Anfang 2019 zwei spiegellose Vollformatkameras mit L-Mount sowie drei erste Objektive. Wie Sony im Herbst 2013 und Nikon wenige Wochen zuvor (August 2018) startet Panasonic mit zwei Kameras, der hochauflösenden S1R (47 Mpx) und der universellen S1 (24 Mpx). Trotz der S-Reihe will Panasonic weiterhin an Micro-FourThirds bzw. ihrem «Lumix G»-System festhalten und dafür künftig weitere Kameras und Objektive entwickeln.
- Fujfilm kündigt das Mittelformatmodell GFX 50R (50 Mpx) an, das an eine Sucherkamera erinnert und kompakter als die GFX 50S ausfällt. Für Anfang 2019 wird zudem eine noch namenlose GFX mit 100 Megapixel (43,8 x 32,9 mm), 4K-Video und sensorbasierter Bildstabilisierung vorangekündigt.
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Autor
Laurent Gachnang
Laurent Gachnang ist seit über 15 Jahren in der Medien- und Unterhaltungsindustrie tätig. Er gilt als Experte für digitales Publizieren und Online Marketing. Zuletzt arbeitete er bei einem Medienunternehmen als Marketingverantwortlicher und war massgeblich an der Lancierung eines Change-Prozesses beteiligt. Als Gastdozent ist er an diversen Fachhochschulen sowie ehrenamtlich als Mentor bei der Startup Academy Basel tätig. - Rubrik Imaging
- Dossier: Publisher 6-2018
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