Das Jahresende ist für viele eine Zäsur: Was ist gut gelaufen, was muss ich besser machen? Die Unterscheidung der Welt in gut und schlecht ist für mich mehr eine Rechtfertigung für das eigene Tun. Was ist schon gut? Was ist heute schon schlecht? Die eigene Weltsicht rückt in den Mittelpunkt, denn was gut oder schlecht ist, meine ich auf mich selbst bezogen. Im eigenen Kokon gefangen, wird so jegliches Tun gerechtfertigt. Was für mich selbst gut ist, ist generell okay. Also zum Beispiel Ferienfliegen, Fleischessen, Autofahren, Cheminéefeuern, Liftfahren, Batterieverbrauchen, Colatrinken, Essenwegschmeissen, Weitpendeln, Nippeskaufen. Ob mein eigenes Verhalten die andern stört oder es gar schadet, frage ich nicht. Es kommt eh so, wie es kommt, ich kann als Einzelner nichts verändern.