Eine neue starke Marke im Digitaldruck

Die eigene Erfindung des Druckbleistifts gab dem Elektronikkonzern seinen Namen: Sharp. Im Gespräch mit Schweiz-COO Peter Suter wollten wir mehr über die Ambitionen der Firma im ­Production Printing erfahren.


Publisher: Sharp steht für Fernsehen und Unterhaltungselektronik, kaum jemand weiss, dass die Firma auch im Professional Printing unterwegs ist. Welche Überlegungen stehen hinter der Übernahme der Fritz Schumacher AG durch die Sharp Electronics (Schweiz) AG? Was erwartet uns beispielsweise im Bereich des Production Printing?
Peter Suter: Wir verfolgen eine Wachstumsstrategie und mit der Übernahme von Fritz Schumacher AG haben wir in der Schweiz einen grossen Sprung in dieser Strategie vollziehen können. Es sind zwei Firmen aufeinandergetroffen, die von den Produkten her gut zusammenpassen und wir konnten durch diese Akquisition Stellplätze übernehmen, die wir nicht erst selbst aufbauen mussten. Was das Production Printing betrifft, verstehen wir die aktuellen Sharp-Produkte eher im Bereich des Light Production Printing, also nicht mit grossen Volumen, dafür aber qualitativ gleichwertig. Durch die Übernahme von Schumacher können wir nun dort wo es passt fortlaufend die Maschinen im Feld ablösen und Sharp Produkte einführen.

Durch den Erwerb konnte Sharp den Marktanteil in diesem Bereich in der Schweiz verdoppeln.

Bei den Schweizer Akzidenzdruckereien sind ihre Maschinen noch nicht sehr bekannt, wie ändern Sie das?
Wir waren bisher tatsächlich stärker im Bereich von Copyshops ­vertreten und müssen uns erst in der grafischen ­Industrie vorstellen. Viele ­Druckereien führen neben ihren grossen Pro­duction-­Printing-Anlagen auch kleinere ­Digitaldrucksysteme und da setzen wir mit den Sharp-Produkten an. Die ­Akquise in diesem Markt ist nicht einfach, jedoch haben wir auch gut vernetzte, fachkompetente ­Mitarbeiter von Schumacher übernommen. Es geht beim Verkauf von Druckmaschinen um Projektgeschäfte mit langen Entscheidungszyklen und da zählen Referenzen, zufriedene Kunden sowie ein gutes Netzwerk. Man muss heutzutage über die Dienstleistungen überzeugen, denn über den Preis kann jeder verkaufen.

Mit welchen Leistungen überzeugen Sie konkret?
Die Qualität der Drucks, das Preis-Leistungs-Verhältnis und ein klar kundenorientierter Service sind unsere Stärken. Die Kundenorientierung beginnt nicht erst beim Servicetechniker, wenn die Maschine verkauft ist und steht, sondern schon im Verkauf, im Innendienst, der Logistik und dann natürlich auch mit absoluter Verlässlichkeit im Service. Das Überzeugen durch Leistung und die Bereitschaft, eine Extrameile für den Kunden zu gehen, sind unsere Vorteile. Verstehen Sie, ab einer bestimmten Preisklasse gibt es keine schlechten Autos mehr oder unterschied­lich gute Skis. Ab einem gewissen Niveau ist die Qualität der Produkte so hoch, dass sie kein Thema mehr ist. Dann kommt es auf die ­Kundenbeziehung, den persönlichen ­Kontakt und die Verlässlichkeit an.

Herr Suter, wir freuen uns auf die ­weiteren Entwicklungen von Sharp in der Schweiz und danken ­Ihnen ­herzlich für das Gespräch.

Sharp

Sharp Schweiz beschäftigt heute 145 Mitarbeiter an ­sieben Standorten (Basel, Bern, Rüschlikon (Zürich), St.?Gallen, Luzern, Wallis, Lausanne) und ist von Print Document Services über Visual Systems bis hin zu Kassensystemen tätig. Peter Suter ist seit 1. August 2018 operativer Geschäftsführer und besetzte zuvor diverse leitende Positionen in der Branche, etwa bei Faigle oder Graphax.

  • Autor Laurent Gachnang
    Laurent Gachnang ist seit über 15 Jahren in der Medien- und Unterhaltungsindustrie tätig. Er gilt als Experte für digitales Publizieren und Online Marketing. Zuletzt arbeitete er bei einem Medienunternehmen als Marketingverantwortlicher und war massgeblich an der Lancierung eines Change-Prozesses beteiligt. Als Gastdozent ist er an diversen Fachhochschulen sowie ehrenamtlich als Mentor bei der Startup Academy Basel tätig.
  • Rubrik Print
  • Dossier: Publisher 2-2019

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