Jürg Helbling von Canon über die Drupa und Investitionen

Jürg Helbling, Channel Director PPP (Production Printing Products) bei Canon (Schweiz) AG

Wir haben Jürg Helbling von Canon nach dem Megatrend der verschobenen Drupa und nach seinen Investitonsempfehlungen gefragt.

Was wäre der Megatrend der Drupa 2020 gewesen, wenn Sie stattgefunden hätte?
Sicherlich wäre auch bei der diesjährigen Drupa das Thema «Inkjet» – Möglichkeiten und heutige Druckqualität – im Mittelpunkt gestanden. Vergleicht man beispielsweise die jetzige Inkjet-Druckqualität mit derjenigen an der Drupa 2008, die ja damals schon als DIE «Inkjet Drupa» betitelt wurde, verdeutlicht die heute auf modernsten Inkjet-Anlagen mögliche Qualität mehrere zusätzliche signifikante Qualitätssprünge. Heute werden Canon Inkjet-Systeme nicht nur den Ansprüchen von Transaktionsmärkten gerecht. Nein, auch die Anforderungen von klassisch grafischen Märkten bis hin zur Ablöse von Offset, produktiver Toner Farbsysteme und allfällig kostenintensiver liquid Toner Systeme können problemlos und erfolgversprechend angegangen werden. In den Anfangszeiten des Inkjetdrucks lag der Fokus klar auf dem Ersatz von bestehenden Endlos Toner Installationen. Dabei entpuppte sich immer die Farbbrillanz als Stolperstein. Abstriche mussten auch beim Farbraum – zum Beispiel bei Rot – oder bei der Bedruckbarkeit unterschiedlicher Medien wie beispielsweise gestrichene Papiere eingestanden werden. Das schränkte die Einsatzmöglichkeit und damit die Verbreitung über den klassischen Transaktionsdruck hinaus ein und erschwerte es dieser Technologie anfänglich, im klassischen grafischen Markt Fuss fassen zu können.Mit den heute beispielsweise bei Canon Inksystemen verbauten 1200 x 1200 DPI Kyocera Köpfen finden wir nun aber sicher sowohl im Endlos Segment mit der Prostream 1000 als auch mit den frisch angekündigten Varioprint iX2100 und iX3200 im grafischen Markt Anklang. Die Varioprint iX2100 und iX3200 verkörpern die Weiterentwicklung der in den letzten Jahren erfolgreich im grafischen Markt vermarkteten Einzelblattvariante Canon Varioprint i300 und setzen sicherlich betreffend Qualität, Vielseitigkeit und Produktivität neue Massstäbe.

Ihre Empfehlung an Druckdienstleister bezüglich neuer Technologien und Investitionen für die nächsten 12 Monate, also bis zur Drupa 2021?
Sämtliche namhaften Hersteller orientieren sich mit ihren Entwicklungsprozessen massgeblich am Vierjahresrhythmus der Drupa, weil der Stellenwert der Drupa als weltweite Messlatte unbestritten ist. Entsprechend wurden Ankündigungsfeuerwerke der Hersteller in den letzten 2 bis 3 Wochen ja auch gezündet und stellen wie wir ihre neuen und weiterentwickelten Produkte vor. Dass nun ein Hersteller seine Entwicklung zurückstellt und auf die Drupa 2021 wartet, ist eher unwahrscheinlich.Canon verfügt mit den aktuellen und neu angekündigten Systemen zweifellos über die umfassendste Produktpalette am Inkjet Markt. Diese Palette verfügt durchaus über die technischen Möglichkeiten, Druckqualität auf Offsetniveau zu liefern. Mit den Produkten  Prostream1000 wie auch Varioprint iX2100/iX3200 lassen sich nun auch gestrichene Offsetpapiere bei voller Produktivität drucken. Unsere Kunden können getrost bereits jetzt – ohne die verschobene Drupa im nächsten Jahr abzuwarten – Beschaffungsentscheidungen im Sinne einer längeren Amortisationsdauer tätigen.

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  • Autor Martin Spaar
    Martin Spaar ist Gründer des PUBLISHER und hat diesen kontinuierlich zum führenden Magazin im Bereich Publishing und Digitaldruck im deutschen Sprachraum ausgebaut. Anfang 2019 hat er die Zeitschrift an das junge Team der Pantara GmbH übergeben. Jedoch bleibt er dem PUBLISHER als Autor weiterhin verbunden und ist über freie Mandate auch sonst aktiv in der Schweizer Publishing-Szene unterwegs.
  • Rubrik Print
  • Dossier: Publisher 2-2020
  • Thema Digitaldruck, Canon, drupa

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