So sehen’s die Keyplayer

Wir haben Anbieter nach dem Megatrend der verschobenen Drupa und nach ihren Investitonsempfehlungen gefragt.

Roy Buchs, Account Manager Switzerland bei Kodak differenziert auf die Frage nach dem Megatrend: «Wie bereits bei der letzten Drupa hätte es unserer Einschätzung nach auch in diesem Jahr keinen eindeutigen Megatrend gegeben. Sicher hätten Digitaldruck (Inkjet wie Toner), Automatisierung/intelligente Vernetzung/Cloud-Technologien und Nachhaltigkeit in der Druck- produktion eine bedeutende Rolle gespielt. Für die Drupa 2021 erwarten wir eine ähnliche Schwerpunktbildung, allerdings werden dann viele der für dieses Jahr geplanten Produktankündigungen und Erstvorstellungen schon in einem reiferen bzw. konkreteren Stadium zu sehen sein.»

Auch Markus Weiss, Regional Business Manager HP Indigo und Inkjet bei HP, sieht nicht den Technologie-Trend, jedoch einen klaren Bedürfnis-Trend: «Erhöhte Flexibilität, Vielseitigkeit und Beschleunigung der Produktionsabläufe von der Idee bis zum fertigen Produkt: Dafür steht der Digitaldruck. Wer hier investiert, ist für die Zukunft optimal aufgestellt, da er die steigende Nachfrage nach kurzfristiger, hochwertiger und bedarfsgerechter Produktion bedienen kann. Fristen werden in Stunden statt in Tagen gemessen. Es gibt keine Mindestbestellmengen, keine Überproduktion. Lagerhaltung ist unnötig. Nachhaltigkeit und eine optimale Betriebseffizienz sind ein Muss.»

Ein klares Statement bezüglich Technologie kommt dagegen von Michael Frings, Business Development Manager bei Riso: «Der Markt gibt hier im Bereich der Druckdienstleister eine Richtung vor. Nachhaltige, zuverlässige und trotzdem kostengünstige Drucktechnologien sind die heutigen Ansprüche, die im Fokus aller Investitionen dieser Branche stehen. Dies ist auch der Grund, warum sich aus meiner Sicht niemand mehr dem Thema Inkjet-Technologie verschliessen kann. Die Drupa hat gezeigt, welche Potenziale und individuellen Möglichkeiten sich durch den Einsatz der Tintenstrahltechnologie für die Druckbranche ergeben.»

Christian Gericke, General Manager Graphic Communication Xerox DACH relativiert das: «Es gibt 2020 im Druckgeschäft nicht den Trend schlechthin und das hat auch die Drupa geprägt. Inkjet ist jedoch ein grosses Thema und Xerox macht ein klares Commitment zu dieser Technologie. Allerdings entwickelt sich die Nachfrage im High-End-Bereich sehr verhalten. Dagegen ist das mittlere Segment im Moment sehr spannend und vielversprechend. Mit der Baltoro hat Xerox hier ein sehr attraktives Produkt.»

Auch Philippe Schleuniger, Sales Manager CH Professional Printing & Industrial Printing bei der Graphax AG, differenziert bezüglich Inkjet: «Inkjet ist ganz klar die Technologie der Zukunft, aber im Moment deckt der tonerbasierte Digitaldruck die Bedürfnisse des Markts besser ab. Hier hat jetzt Konica Minolta mit der AccurioPress C14000 einen ganz grossen Wurf gelandet.»

Thomas Federli, Product Manager Commercial & Industrial Print bei Ricoh, sieht im Moment beide Technologien ergänzend nebeneinander: «Unter dem Motto Love The Way Ahead» wollte Ricoh den Druckdienstleistern Möglichkeiten aufzeigen, wie sie sich mit transformativen Geschäftsmodellen erfolgreich weiterentwickeln können. Dabei wäre nebst den neuen Produktionssystemen für Bogen – die Pro C5300S-Serie – auch das Endlossystem Pro VC70000 mit dem preisgekrönten Trockner, für den 43 Patente erteilt wurden, ein Highlight gewesen.»

Ein recht homogenes Bild ergibt sich bei den Empfehlungen bezüglich Investitionen. Philippe Schleuniger von der Graphax AG stellt nach dem Launch der AccurioPress C14000 keine Zurückhaltung des Markts fest. Daneben spürt er ein lebhaftes Interesse bei den Software- und Workflow-Lösungen: «Ihre Implementierung ist anspruchsvoll und wurde in den letzten Jahren oft zurückgestellt. Unter den jetzigen speziellen Umständen finden die Firmen Zeit, diese Themen anzupacken.» Auch Markus Weiss von HP sieht die Krise als Chance. Die neuen Angebote von HP sollen den Dienstleistern helfen, sich für die Wachstumsphase danach fit zu machen. Für Roy Buchs von Kodak ist Corona die Gelegenheit, einmal innezuhalten, die Geschäftsmodelle zu überprüfen und erfolgversprechende Strategien zu entwickeln, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Dem stimmt Thomas Federli von Ricoh zu: «Wir möchten den Druckdienstleistern mit neuen Ideen und Lösungen helfen, ihre Zukunft erfolgreich und gewinnbringend zu meistern und den Betrieb auch nach der Corona-Zeit wieder zu beleben.» Für Christian Gericke von Xerox ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Standortbestimmung im Sinn von: «Wo stehe ich jetzt und wo will ich in fünf Jahren stehen?» Dabei spielt für ihn neben der Techologie das Know-how eine ganz entscheidende Rolle.

Die ausführlichen Statements der Anbieter

Zum Statement von Roy Buchs

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Zum Statement von Thomas Federli

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Zum Statement von Michael Frings

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Zum Statement von Christian Gehricke

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Zum Statement von Jürg Helbling

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Zum Statement von Philippe Schleuniger

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Zum Statement von Markus Weiss