Flexible Farbanpassungen in Photoshop

Zum Ändern von Farben gibt es unzählige Methoden in Photoshop. Ich stelle in diesem Artikel eine sehr flexible und gleichzeitig effektive Herangehensweise vor. 


Neues Fenster nutzen
Um während der Arbeit die Übersicht nicht zu verlieren, empfiehlt es sich ein zweites Fenster zur Überprüfung zu verwenden. Den Befehl dafür findet man unter Fenster > Anordnen > Neues Fenster für «…». Die Zoomstufe kann dann flexibel angepasst werden und somit in einem Fenster im Detail gearbeitet und das zweite zur Betrachtung des gesamten Bildes genutzt werden.


Genaue Auswahlen mittels Zeichenstift
Für die Erstellung von exakten Masken eignet sich der Zeichenstift. Aus diesen Pfaden lässt sich dann mittels Cmd/Strg + Enter eine Auswahl erstellen, die man als Maske verwenden kann.
Das Zeichenstift-Werkzeug habe ich im PUBLISHER schon einmal im Detail erklärt: bit.ly/2E3hzgf



Ebenenaufbau
Ich empfehle, für ein flexibles Arbeiten nicht auf den originalen Pixeln zu arbeiten. Daher erstelle ich mir eine Gruppe, in der wiederum die eigentlichen ausgewählten Bereiche mittels Ebenen und Masken abgelegt werden. Auf die Gruppe wirkt dann die Farbfüllung.



Auswahlen
Für ein flexibles Ein- und Ausschalten der späteren Farbänderungen lege ich für jede Region eine eigene Ebene an. Diese Ebenen werden natürlich benannt, um die Übersicht nicht zu verlieren.
Die Ebene an sich wird mit grauer Farbe gefüllt. Dies kann über den Befehl Fläche füllen (Shift + Löschen­Taste) erfolgen. Um die graue Farbe zu neutralisieren, muss der Ebenenblendmodus auf weiches Licht gesetzt werden. Die eigentlichen Regionen werden mittels Ebenenmaske definiert. Somit kann man flexibel Bereiche hinzufügen und auch wieder abziehen.



Farbgebung
Die Farbe wird auf die Gruppe angewendet. Dadurch werden alle beinhaltenden Ebenen eingefärbt und man kann einzelne gezielt ein- und ausblenden.
Die eigentliche Farbe wird mittels Farbfüllung angelegt. Wichtig ist dabei, dass der Blendmodus der Farbfüllung auf «Farbe» gestellt ist. Zusätzlich muss die Farbfüllung als Schnittmaske auf die Gruppe wirken. Dies erreicht man beispielsweise mittels Alt­/Option­Klick zwischen die Farbfüllung und Gruppe. Dadurch wirkt die ausgewählte Farbe auf alle sich in der Gruppe befindenden Ebenen.



Farbe
Die Farbe der Farbfüllungsebene kann mittels Doppelklick gewählt werden. Durch einen Klick ins Bild kann auch Farbe vom Bildmaterial selbst aufgenommen und direkt verwendet werden. Dies macht ein Angleichen von Farben sehr bequem.



Glanzverhalten
Wenn der Glanz verstärkt oder vermindert werden soll, kann dies mittels Gradationskurve als Schnittmaske über die Farbfüllungsebene realisiert werden. Hier im Wesentlichen mit dem Weisspunkt arbeiten, um die gewünschte Farbwiedergabe zu erzielen.



Masken optimieren
Die Auswahlkanten entscheiden über ein stimmiges Bild. Somit ist es von entscheidender Wichtigkeit, dass diese auch kontrolliert und angeglichen werden. Dafür muss man mit Weiss oder Schwarz auf der Maske arbeiten. Im einfachsten Fall verändert man die Maske mit einem Pinsel. Hier sollte die Kantenschärfe an den jeweiligen Bereich angepasst werden.

Das Verstärken oder Abschwächen von Glanz mittels Gradationskurve.



Wischfinger
Ein sehr oft übersehenes und sträflich vernachlässigtes Werkzeug ist der Wischfinger. Damit lassen sich Pixel verschieben. Was auf Pixelbildern zugegebenermassen meist etwas unsinnig wirkt, ist auf Masken Gold wert! Denn damit kann man die Kante exakt dorthin bewegen, wo es das Bild benötigt. Einfach auf der Maske arbeiten und die Kanten verschieben.
Um den Wirkungsbereich einzuschränken, kann man mit dem Lasso die zu bearbeitenden Bereiche auswählen und nur noch innerhalb dieser arbeiten.
Zum Weichzeichnen von Maskenkantenbereichen fährt man einfach entlang der Kante hin und her. Dies überblendet die Kante und man erhält volle Kontrolle über die Farbüberblendung der Ebene.



Farbanpassungen
Nachdem man die Bereiche definiert, die Ebenen benannt und die Masken optimiert hat, kann man sich über die Farbänderungen hermachen.

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Martin Dörsch ist Softwaretrainer und Contentcreator aus Linz/Österreich. Er ist u. a. Adobe Education Leader, Wacom Evangelist und Exklusivtrainer für Linkedin Learning. Viele Erfahrungen aus seiner täglichen Praxis nimmt er mit in seine Workshops und umgekehrt. martindoersch.at

  • Autor Martin Dörsch
    Martin Dörsch ist Softwaretrainer und Contentcreator aus Linz/Österreich. Er ist u.a. Adobe Education Leader, Wacom Evangelist und Exklusivtrainer für Linkedin Learning. Aus seiner täglichen Praxis nimmt er viel Erfahrung mit in seine Workshops und umgekehrt.
  • Rubrik Imaging
  • Dossier: Publisher 4-2020
  • Thema Adobe, Photoshop, Farbanpassung

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