Rüdiger Maaß über die Web-Seminarreihe«Interactive Print mit Digitaldruckveredelung»

Die Web-Seminarreihe «Interactive Print mit Digitaldruckveredelung – Wertschöpfung für Printprodukte» beschäftigt sich damit, wie sich Value Added Printing im Digitaldruck verwirklichen lässt. Der PUBLISHER hat mit Rüdiger Maaß, dem Mitinitiator der Brancheninitiative PRINT digital! und Geschäftsführer des Fachverband Medienproduktion e.V. (f:mp.) über Digitalveredelung und die Web-Seminarreihe gesprochen. 

Die Web-Seminarreihe findet an folgenden Daten statt:
Terminblock 1: 8.10.20 + 9.10.20 + 12.10.20, Terminblock 2: 13.10.20 + 14.10.20 + 15.10.20, Terminblock 3: 16.10.20 + 19.10.20 + 20.10.20


Was erwartet die Teilnehmer der Web-Seminarreihe Interactive Print mit Digitalveredelung? 
R.M: Ein interaktives Gesamtpaket. Aufgrund von Covid-19 gibt es keine sinnvolle Möglichkeit für die Durchführung von Präsenzseminaren. Mit diesem Projekt wollen wir sicherstellen, dass möglichst viele Vorteile der Präsenzseminare auch bei dem digitalen Format zur Verfügung stehen. Die Teilnehmer bekommen im Vorfeld zu dem jeweiligen Web-Seminar unsere neue PRINT digital!-Musterbox mit über 60 Veredelungsmustern zugeschickt. Diese Muster werden dann im interaktiven Seminar besprochen. Die Teilnehmer werden auch die Möglichkeit haben Fragen zu stellen – nicht nur über den Chat, auch persönlich. Weiter gibt es in den drei WebSessions Know-How-Transfer zu den aktuell relevanten Themen rund um den Digitaldruck. Dazu zählt nicht nur die Aufklärung über die technischen Möglichkeiten, sondern auch der konzeptionelle Ansatz. In Summe also ein Gesamtüberblick mit praktischen und interaktiven Tipps und Tricks.

Druckveredelung ist ein «Dauerbrenner» – Wissen die Prozessbeteiligten nicht schon alles zu dem Thema? 
R.M.: Das könnte man meinen, als Experten haben wir einen Überblick über die Entwicklung der letzten Jahre – aber die rasante Entwicklung der Möglichkeiten hat sich speziell in den letzten fünf Jahren extrem entwickelt. Die Hersteller haben es jedoch leider verpasst, intensive Aufklärung zu betreiben. Insofern lässt sich klar feststellen, dass in allen Ebenen der Printmedienentwicklung die Informationen zum Thema Digitaldruckveredelung fehlen. Das fängt bei den Kreativen und Designern an, denn die können nur auf Basis des Wissens der Möglichkeiten Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Bei den Werbeagenturen und Verlagen sieht es ähnlich aus und die Vertriebsmitarbeiter kennen in der Regel nur die Möglichkeiten des eigenen Unternehmens – aber nicht die gesamte Bandbreite.


Wie sollte ihrer Meinung nach denn die Zukunft rund um die Wissensaneignung stehen, auf welche Punkte sollte Wert gelegt werden?
R.M.: Wir merken immer wieder, dass die technische Kompetenz und das Wissen um die Möglichkeiten nicht ausreicht. Es geht darum die Effekte der Druckveredelung konzeptionell für die Umsetzung der Kommunikationsziele zu inszenieren. Wir sprechen immer von «konzeptionell rückwärts denken» – also nicht überlegen, welche Technik einzusetzen ist, sondern überlegen, welche Reaktion bei Empfänger erzeugt werden soll und darauf passend zu klären, wie das technisch möglich ist. Insofern bin ich überzeugt, dass wir die Druckveredelung viel mehr in den Kontext mit der Customer Journey und der Customer Experience stellen müssen. Letztlich mit dem Ziel voll individualisierte, hochemotionale und multisensorische physische Touchpoints zu schaffen.

Welche Digitaldruckveredelungen sind aussergewöhnlich und zur Zeit im Trend?
R.M.: Aktuell sind die 3D-Lackierungen in Kombination mit Metallisierungen im Trend. Aber genau das ist die Fragestellung. Geht es darum eine Veredelungstechnik zu hypen oder um erfolgreiche Printmedien zu schaffen? Die Branche muss umdenken – weg von der Druckveredelungs(technik), weg vom Printprodukt hin zum Touchpoint-Print-Medium, welches eine komplexe Aufgabe zu erfüllen hat.

Wie lässt sich denn das Thema mit Nachhaltigkeit verbinden?
R.M.: Das Thema Nachhaltigkeit ist ein sehr komplexes Thema. Fakt ist, dass der Anspruch des Digitaldrucks ist, dass nur die Printmedien gedruckt werden, die auch wirklich gebraucht werden – ohne Streuverlust. Das natürlich in Kombination mit dem hohen Involvement des Empfängers, da die Digitaldruckprodukte individualisiert sind.
In Bezug auf die Druckveredelung gibt es generell zwei Richtungen der Betrachtungsweise. A) sind veredelte Printprodukte generell für den Empfänger mit höherem Mehrwert ausgestattet und somit werden diese auch intensiver und länger genutzt. Und B) ist zu klären, welche der eingesetzten Technologien auch Nachhaltigkeitsansprüchen (z.B. recycling usw.) gerecht werden. Hier gibt es schon eine Menge Detailinformationen dazu – diese müssen aber für die Anwender und Auftraggeber noch «strukturiert» und verstehbar gemacht werden.

Vielen Dank für das Gespräch!

Rüdiger Maaß

Rüdiger Maaß: Mit einer Ausbildung als Werbekaufmann begann Rüdiger Maaß seine Laufbahn in der Kommunikationsindustrie. Mit der Zusatzausbildung als «Geprüfter Medienproduktioner/f:mp.» entdeckte er sein Herz für die Medienproduktion. Rüdiger Maaß ist seit 1998 als Geschäftsführer des Fachverband Medienproduktion e.V. tätig. Neben dieser Tätigkeit arbeitet er erfolgreich als Networker, Fachreferent und Moderator für die Kommunikationsindustrie.

Die Teilnahme an den WebSeminaren (3 Sessions á 2 Stunden) kostet für f:mp.-Mitglieder 49.00 € – für alle anderen 89.00 €.
In den Teilnahmekonditionen ist die PRINT digital!-Musterbox – mit über 60 Veredelungsmustern – enthalten!
Selbstverständlich kann die PRINT digital!-Musterbox auch separat bestellt werden. Diese kostet für f:mp.-Mitglieder 29.00 € – für alle anderen 49.00 €.
Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt. und 4.90 € Versand.Infos zum Detailprogramm und Anmeldung
print-digital.biz/veranstaltungen

  • Autor Selina Meier
    Von Mai-Dezember 2020 war Selina Meier als Praktikantin Teil des PUBLISHER-Teams. Nun ist sie, seit Januar 2021, für die Rubrik Download- und Podcast-Tipps zuständig
  • Rubrik News
  • Thema Interview, f:mp, WebSeminar

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