Auf der Pirsch nach Spuren

Das aktuelle Cover steht ganz im Zeichen von Erinnerungsstücken und Überbleibseln unseres Tuns: Es befasst sich auf kreative Weise mit der Fragestellung, welche Spuren wir in der Welt hinterlassen – und paart diese Thematik mit einer kleinen Such-Spielerei.

Wimmelbild mit Kurzweil
Man kann sich am aktuellen PUBLISHER-­Cover nicht satt sehen. Dies zum einen, weil sich auf der Titelseite der Winter-Ausgabe so einiges tut – und immer etwas Neues zu entdecken ist:
Auf der Coverseite ist ein kreatives und nicht enden wollendes Potpourri an Zetteln, Sujets, Belegen und Signeten verewigt. Wer zusätzlich kleine Spielereien mag, dürfte umso länger mit dem Blick auf dem Cover verharren: Die aktuelle Titelseite bietet ein interessantes Gimmick für Suchende.
Spiritus Rector des Einbands ist Jason Planzer, der diesjährige Gewinner des ­Canon Graphic Arts Award. Gedruckt wurde auf einer Canon imagePRESS C10010VP.

Auf dem Cover tummeln sich zahlreiche Objekte – vom Piktrogramm über QR-Code bis zum Barcode.

Spurensuche
Wie wäre es, einmal einen Moment innezuhalten und sich zu vergegenwärtigen, welchen Impact man in dieser Welt schon gehabt hat? Sich Zeit zu nehmen, zurückzublicken und bewusst zu machen, wie tief der Fussabdruck – im wörtlichen und übertragenen Sinne – ist, den man seinen Mitmenschen hinterlässt? Jede noch so banale oder mondän erscheinende Tätigkeit, vom alltäglichen Austausch bei der Kaffeepause im Büro, einer innigen Umarmung seines oder seiner Liebsten bis hin zum Kassenbon des letzten Black-Friday-Shoppingrausches: Wir produzieren mit jedem Tag, ob psychischer oder emotionaler Natur, Erinnerungen, Andenken – kurzum Spuren – ohne uns dessen wirklich bewusst zu sein.
«Spuren legen, finden, identifizieren», so das Motto des Canon Graphic Arts Awards, der in der diesjährigen Austragung zusammen mit der Schule für Gestaltung Zürich (SfGZ) und dem PUBLISHER (als Medienpartner) veranstaltet wurde. Auf dem obersten Treppchen landete schliesslich – nach ausgiebiger Prüfung der eingereichten Ideen – der Luzerner Jason Planzer, der an der SfGZ den Studiengang HF Visuelle Gestaltung besucht.

Von mondän zu modern
Planzer, dessen Karriere mit der Polygrafen-Ausbildung gestartet hatte, sah mit Bezug auf das Thema des Awards vor allem alltägliche und darum oft erst beim zweiten oder dritten Blick sichtbare Rückstände oder Erinnerungsstücke als idealen Aufhänger. Besonders begeisterte sich dieser aber für dessen Transformation respektive die Herausforderung, solchen eher banalen Überbleibseln mit viel Einfallsreichtum neues Leben einzuhauchen: «Mich reizt die Challenge, diese Stücke auf ästhetische Weise neu zu inszenieren – und gleichzeitig auf hübsche Weise zu arrangieren.»
Eine Überlegung, die den Luzerner schlussendlich auf das oberste Treppchen des Contests hieven sollte. Siegfried Alder, Business Development Manager bei Canon Schweiz und einer der Juroren des Awards bemerkt bei Planzers Machwerk beispielsweise, dass «Aufgabenstellung hervorragend gelöst wurde». Damit meint Alder vor allem, dass «viele unterschiedliche Spuren gelegt werden, die gefunden und identifiziert werden können – und die den Betrachter auf eine Reise mitnehmen.»
Juror Christian Theiler, Leiter des Lehrgangs HF Visuelle Gestaltung der SfGZ, sieht die Umsetzung «sehr mediengerecht aufgegriffen und interpretiert.» Ein weiterer überzeugender Aspekt von Planzers Arbeit schlägt sich, so Theiler, in der Zeichensprache nieder, die «collageartig ist, ­Assoziationen weckt und aktuell wirkt.»

Nur nicht verzetteln!
So ist das Gewinner-Exponat von Jason Planzer nun auf der Coverseite verewigt – und mit ihm prangt ein umfassendes Sammelsurium an verschiedensten Alltagsgegenständen und Erinnerungsstücken auf der Titelseite: Kinobillette, Kassenbelege, Barcodes und Quittungen sind genauso vertreten wie Checks, Unterschriften, Verpackungen, künstlerische Signete oder Druckbogenmarkierungen. Und es hätten noch viel mehr Sujets werden können, hätte Planzer seinem kreativen Fluss nicht ab einem gewissen Punkt unterbunden: «Ich neige dazu, mich im Detail zu verlieren. Darum war für mich die grösste Herausforderung, die einzelnen Objekt-Kästchen nicht ewig so weiter zu spinnen, sondern auch einfach mal zu sagen: «So, jetzt ist gut!».

Auf der Hatz nach Persönlichem
Für den gelernten Polygrafen war bei der Konzeption weiter wichtig, dass der Umschlag einen klaren Bezug zur Leserschaft und damit auch zur Print-Sparte aufweist: «Schlussendlich soll das Cover ja auch zielgruppengerecht sein – und ich denke, mit der Ansammlung von Zeichen, die vorwiegend im Bereich der Druckgrafik vorkommen, ist das geglückt.»
Jenseits von Verbindungen zu Print hält das Erinnerungs-Allerlei des Umschlags wie eingangs erwähnt für Suchende noch eine kleine spielerische Komponente bereit: Wer das Cover gründlich studiert, findet zum Beispiel heraus, dass einige der Zettel oder Tickets nicht bloss herrenlose Stücke sind, sondern dank Personalisierung auf den jeweiligen Leser zugeschnitten sind. Zu finden sind auf dem Titelbild so etwa der Name, die Adresse oder der Wohnort des Abonnenten.

Projektpartner
Bei der Produktion des Covers ­unterstützten uns folgende Partner, bei denen wir uns herzlich bedanken:

Canon
Veranstalter des Awards
Verantwortlich: Siegfried Alder und Alex Hirzel (Juroren)

Schule für Gestaltung (SfGZ)
Bildungseinrichtung für den diesjährigen Canon ­Graphic Arts Award
Verantwortlich: Christian Theiler und Marina Bräm (Juroren)

Jason Planzer
Entwurf, Gestaltung und Konzeption des Covers
jason.planzer@stud.sfgz.ch

Canon Graphic Arts Award
In diesem Jahr fand bereits die siebte Austragung des Canon Graphic Arts Award statt: Der Wettbewerb wurde 2015 ins Leben gerufen und soll jungen Gestaltungstalenten die Möglichkeiten geben, ihre Arbeit einem breiten Publikum zu zeigen. Das Sujet des Award-Gewinners wird jeweils auf dem Cover des ­PUBLISHER abgedruckt.
de.canon.ch/business/graphicartsaward

Schule für Gestaltung Zürich
Die Schule für Gestaltung Zürich bietet angehenden Berufsfachleuten sowie Design-Interessierten eine Vielzahl an unterschiedlichen Bildungsgängen, Kursen oder Weiterbildungen an. Im Zentrum stehen dabei unter anderem Schulungen für die Fachbereiche Druckvorstufe, Drucktechnologie, Printmedienverarbeitung, Fotografie, Grafik, Werbetechnik oder Schmuck. sfgz.ch

Canon Schweiz AG
Canon ist ein weltweit führendes Unternehmen für innovative Imagining-Produkte und Lösungen. Dazu gehören neben Fotoapparaten und Drucker unterschiedlichster Ausführungen auch Objektive, Scanner oder Videokameras. Im Zentrum der eigenen Schaffens steht bei Canon die Philosophie «Kyosei» – japanisch für «Zusammen leben und arbeiten für das Gemeinwohl». canon.ch

Canon imagePRESS C10010VP
Die Canon imagePRESS C10010VP leistet eine Druckgeschwindigkeit von bis zu 100 Seiten pro Minute und deckt dabei einen Grammaturenbereich von 60 bis 400 g/m2 ab. Weiter bietet die imagePress die Möglichkeit des Bannerdrucks (bis zu 762 mm automatisch beidseitig und 1.3 m einseitig) und erreicht eine Auflösung von 2400 × 2400 dpi. Das Hochleistungssystem beinhaltet zahlreiche Automatisierungs-Funktionen und ermöglicht darüber hinaus den Druck auf synthetischen oder rezyklierten Medien.

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