Layouting leicht gemacht

Im Kosmos der Layout-Softwares gibt es so einige vielversprechende Programme. Wir blicken in diesem Artikel auf eine webbasierte Option mit der Bezeichnung Lucidpress – ein kostenloses Tool, das sich vor allem seiner Einfachheit rühmt.

Die Online-Lösung Lucidpress unterstützt die meisten gebräuchlichen Browser und setzt in punkto Bearbeitungskonzept auf Templates, die nach Gutdünken per Drag&Drop verschoben und angepasst werden können. Die Möglichkeit, Layouts von Grund auf selbst einrichten und gestalten zu können, ist aber ebenfalls vorhanden. Ausserdem erlaubt das Programm den Import von InDesign-Dateien zur weiteren Überarbeitung.

Verfügbar ist Lucidpress in vier Ausführungen: Neben der kostenlosen Free-Version, die für diesen Beitrag verwendet wurde und mit einigen Einschränkungen in Sachen Speicherplatz, Template-Auswahl und Funktionsumfang bedacht ist, kann eine Pro-Version (10 US-Dollar/ Monat), eine Team-Ausführung (12 US-Dollar pro Nutzer/ Monat bei minimal drei Anwendern) sowie eine Business-Variante erstanden werden.

Lucidpress bietet einen riesigen Fundus an verschiedenen Vorlagen



Ein erster Blick
Nach erfolgtem Zahlungsvorgang (sofern man sich für eine der Bezahlvarianten entschieden hat) lässt sich Lucidpress der eigenen Bedürfnisse entsprechend einrichten respektive vorbereiten. Zu diesem Zweck fragt die Anwendung den Nutzer zunächst etwa, in welchem Kreativbereich (z. B. Marketing, Sales, Design, Bildung) sowie in welcher Rolle (Persönlich, Manager, Vorstand) man tätig ist, um relevantere Templates anzeigen zu können.

Im Dashboard – das wie das gesamte Programm in Englisch gehalten ist – finden sich linker Hand die zentralsten Reiter, darunter der Home-Button mit einigen, vorgeschlagenen Vorlagen, «My Documents», das naheliegenderweise als Übersicht für die bereits bearbeiteten Layouts dient, oder der als Fotobibliothek fungierende Reiter «Images».

Besonders interessant ist das Element «Brand Assets», welches unter anderem den Import von Firmenlogos, firmenspezifischen Farbmischungen sowie Bildern ermöglicht und so gerade in Sachen Corporate Identity eine grosse Hilfestellung bietet.

Muster ohne Ende
Das Element «Templates» beherbergt schliesslich das Herzstück von Lucidpress und enthält wenig überraschend hunderte Layoutvorlagen, die nach den Ausgabeformaten Print, Tablet, Mobile & PC sowie Social Media sortiert sind und von Flyern über Zertifikate bis hin zu YouTube-Thumbnails reichen.

Ist eines der Templates ausgewählt, öffnet sich ein neuer Tab – und es könnte mit dem Überarbeitungsvorgang begonnen werden. Vorgängig gilt es aber, sich kurz mit den Eigenheiten der Lucidpress-Bearbeitungsebene vertraut zu machen: Auf der linken Seite sind etwa die Formatvorlagen beheimatet und es können Video- oder Social-Media-Symbole eingebettet sowie Tabellen eingefügt werden. Rechtsseitig sind jeweils erweiterte Bearbeitungsoptionen für das gegenwärtig ausgewählte Dokumentelement (z. B. Text) zu finden.

Bearbeitung in Nullkommanix
Diese Bausteine eines Dokumentes lassen sich dank des eingangs erwähnten Drag&Drop-Ansatzes sehr einfach anwählen und ändern. Im Beispiel wurde das Vorlage-Leaflet einer Keksmanufaktur so angepasst, das es nun für eine imaginäre Bäckerei verwendet werden könnte – ein Prozess, der tatsächlich nur wenige Minuten und Schritte in Anspruch genommen hat.

Das ausgetauschte Bild, die wohl augenfälligste Änderung, liess sich etwa durch einfaches Klicken auf selbiges ändern und wurde anschliessend mit der Funktion Crop&Mask ein Stück in die Mitte gerückt. Hier gäbe es ausserdem die interessante Option, Fotos aus Bing oder unsplash.com direkt in Lucidpress zu suchen und zu speichern.

Apropos: Der Fortschritt beim eigenen Werk wird alle paar Sekunden – ähnlich wie im Google Drive – automatisch gespeichert. Alternativ kann manuell über den allgemein bekannten Shortcut Ctrl+S gesichert werden. Ungewollte Bearbeitungsschritte lassen sich übrigens mit der ebenfalls eingebürgerten Tastenkombination Ctrl+Z rückgängig machen.

Vom Keks…
…zum Brot

Geschriebenes und Gefärbtes
Beim Text fällt zweierlei auf: Zum einen wurde die Schriftfarbe auf Schwarz geändert, zum anderen erscheint das Geschriebene im bekannten PUBLISHER-Equip-Font. Lucidpress bietet neben einer riesigen Schriftarten-Auswahl auch die Möglichkeit, eigene Typefaces zu importieren. Alle textbezogenen Änderungen wurden im rechtsseitigen Dialogfeld vorgenommen, mit Doppelklick auf den Textrahmen konnten die Felder anschliessend neu positioniert werden.

Im Vergleich zum Ausgangsdokument ist auch klar erkennbar, dass sich die Farbe der Linien und Muster im Hintergrund verändert hat. Diese Korrektur ist ebenfalls ein Ergebnis eines rasch erledigten Bearbeitungsschrittes: Ist die zu wandelnde Fläche definiert, kann beim Element «Fill» auf der Farben-Schaltfläche die gewünschte neue Tönung auserkoren werden.

Aus- und Weitergabe
Das Projekt kann abschliessend als neues Template gespeichert oder als PDF exportiert werden. Um in die PDF-Ansicht zu gelangen, genügt ein Klick auf den rechts oben angesiedelten Button «Print».

Nehmen wir allerdings an, dass das Leaflet der Bäckerei noch nicht in seiner finalen Form über den Bildschirm flimmert und weiterer Bearbeitung bedarf: Hier besteht die Möglichkeit, das Projekt an seine Kollegen zur ergänzenden Umgestaltung weiterzureichen, bereits abgesegnete Elemente (oder bei mehrseitigen Arbeiten einzelne Blätter) allerdings für die Bearbeitung zu sperren.

Fotos aus unsplash.com oder Bing können direkt in Lucidpress gesucht und eingesetzt werden.

Fazit
Lucidpress macht einen sehr runden Eindruck und muss sich im Vergleich zu anderen Playern der Layout-Sparte nicht verstecken. Für Einsteiger drängt sich das Web-Programm geradezu auf, da sich ohne Layout-Vorerfahrung bereits ansprechende Designs erstellen lassen.

Dank einem üppigen Funktionsumfang, Tools wie Font-, Logo-, und Farben-Import oder den Locking- respektive Sperr-Optionen dürfte das Web-Programm aber auch für professionelle Anwender und Unternehmen von Interesse sein. Unterstrichen wird das von der Tatsache, dass sich unter den über 8 Millionen Lucidpress-Nutzern auch Konzerngrössen wie Netflix, Amazon oder Prada tummeln.

Hinsichtlich Leistung überzeugt das Online-Tool – mit einem kleinen Abstrich – ebenfalls: Im Google Chrome-Browser kam es hin- und wieder zu Konnektivitätsproblemen. Nach dem Wechsel auf Mozilla Firefox werkelte Lucidpress jedoch einwandfrei.

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