Publiziert wird heute immer und überall

In unserer zweiten Ausgabe als Publisher-­Team haben wir uns unter anderem den Fragen von Martin Spaar gestellt. Wenn du dich interessierst, wer nun jetzt genau die «Neuen» sind, oder wissen willst, wieso und wie wir den PUBLISHER weiterführen möchten, findest du einige Informationen im Interview mit uns auf Seite 26. Ich selbst bin gelernter Polygraf und schaue nochmals so richtig vorbelastet mit meinem Polygrafen-Rucksack auf die Publishing-Szene:

Publishing ist heute ein riesiger Begriff, an jeder Ecke wird publiziert. Nicht nur gelernte Fachleute machen es, fast die ganze Welt macht mit. Viele Leute besitzen Social Media Accounts und posten, bloggen oder zwitschern regelmässig. Da kommt die Frage auf, ob es ausgebildete Publisher überhaupt noch benötigt. Meine Antwort ist: Auf jeden Fall! Wir leben schliesslich in einer Zeit, wo Dienstleister ihr Angebot überall präsentieren wollen, sofort und jederzeit abrufbar. Änderungen an Produkten oder Leistungen sollen zentral vorgenommen werden können, ohne Anpassungen auf fünf verschiedenen Plattformen im Web machen zu müssen und danach noch in drei anderen Systemen. Eine zentrale Datenbank, direkter Zugriff, dem Kunden Zeitaufwand und Fehlerquellen reduzieren ist heute die Devise. Auch der Druck ist ein Kanal, in welchen die Daten ausgespielt werden. Vielleicht per XML oder sogar über eine REST-Schnittstelle direkt importiert und mit InDesign-Scripts nach Regeln gelayoutet. Mit solchen Services kann man sich noch immer von der grossen Masse abheben.

Wie weit Automatisierung im Design gehen kann, erläutert Jim Bull in seinem Artikel zur Zukunft und Automatisierung des Designs auf Seite 60. Weiter stellen wir dir in zwei Artikeln einerseits eine Einführung in Web Frameworks und andererseits das Prototyping-Tool Figma vor (S. 16 und S. 64).

In unserem Schwerpunkt zu Premium-Drucksachen sprechen wir darüber, weshalb Premium in Zeiten, wo Greta unseren ökologischen Fussabdruck anmahnt, nichts mit Dekadenz oder Snobismus zu tun hat, sondern durchaus nachhaltig sein kann.

Benjamin Schenk