Miro – oder wie man Post-its digitalisiert …

In den letzten Wochen sind viele von uns zu Profis im Umgang mit Online-Meetings geworden. Diejenigen, die es noch nicht sind, haben nun die Chance, mit dem Online-Whiteboard Miro Abhilfe zu schaffen und ihre kreativen Gedanken endlich wieder in Form von Post-its und Co. zu ordnen.

Auf den ersten Blick erscheint Miro so vielfältig, dass es schwierig ist, die Möglichkeiten in wenigen Worten zu beschreiben. Am ehesten trifft dafür wohl die Bezeichnung «Google Docs für Meetings und Workshops» zu. Mit dem Online-Whiteboard können Ideen festgehalten, Konzepte entwickelt und Informationen im Team ausgetauscht werden. Dabei reichen die Anwendungsoptionen von einfachen Meetings bis hin zu umfangreichen Workshops – und das alles mit Echtzeit-Bearbeitung durch das gesamte Team.

Boards als Spielwiese für Teams

Das Grundgerüst von Miro sind die sogenannten Boards, auf denen die eigentliche Kollaboration stattfindet und die in einem übersichtlichen Dashboard verwaltet werden können. Ein Board – in anderen Worten eine riesige digitale Fläche – kann mit wenigen Klicks erstellt und danach nach eigenen Wünschen gestaltet oder auch verunstaltet werden. Damit letzteres nicht passiert, stellt Miro eine Vielzahl an Templates zur Verfügung, die bekannte Frameworks wie Kanban oder Kreativitätsmethoden wie Brainwriting abbilden. Wem das alles nicht genügt, kann auch eigene Templates definieren und diese mit dem Team teilen.

Ordnung durch Frames

Wer auf dem Board Ordnung schaffen möchte, kann die Fläche mit Frames unterteilen und so einzelne Themen oder Schwerpunkte voneinander abgrenzen. Frames bieten zudem den Vorteil, dass man sie in verschiedene Dateiformate wie JPG oder PDF exportieren kann.

Mit Frames kann man einzelne Themen abgrenzen und strukturieren. Auf einem Board können dabei beliebig viele Frames und Templates platziert werden.

Vollgepackte Werkzeugkiste

Die Benutzeroberfläche von Miro wirkt gut strukturiert und aufgeräumt. Trotzdem stehen zahlreiche Werkzeuge zur Verfügung, die intuitiv zu bedienen sind. Mit dem Textwerkzeug können Texte verfasst oder eingefügt werden. Ein Freihandwerkzeug schreit förmlich nach den kreativen Inputs von Teamkameraden. Ein Klassiker findet sich mit den sogenannten Sticky notes, die den Namen in diesem Fall auch verdient haben. Die Zettel lassen sich wie ihr analoges Pendant mit Informationen anreichern und anheften – mit dem Unterschied, dass die digitalen Post-its immer haften. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann komplexe Charts erstellen und mittels Tags weitere Strukturen schaffen. Auch Videos, Webseiten und PDFs lassen sich ohne Mühe einbetten.

Tasks immer im Griff 

Mit Cards können Aufgaben auf dem Board hinzugefügt, mit einem Datum versehen und dem entsprechenden Teammitglied zugewiesen werden. Das Arbeiten mit Cards bietet den Vorteil, dass diese wie Frames in einer detaillierten Navigation betrachtet und und vom jeweiligen Benutzer gefiltert werden können.

Mit Sticky Notes kann man Informationen innerhalb von Frames und Elementen erfassen, gruppieren und bei Bedarf mit lustigen Emojis kommentieren.


Kollaboration und Kooperation auf einem neuen Level

Schon alleine die Ansicht des Boards ist faszinierend, wenn die verschiedenen Teammitglieder auf der Arbeitsfläche wie fleissige Bienen umherschwirren und das Board neue Formen annimmt. Neben dieser Echtzeit-Bearbeitung stehen einfache Kommentare, ein Text- sowie Video-Chat, Sreensharing und nicht zuletzt die Möglichkeit für Votings zur Verfügung. Damit sich die Teammitglieder nicht im Board verlieren und die Zeit vergessen, kann zudem ein Timer gesetzt werden. Natürlich kann ein Board auch über einen Link mit externen Kreisen geteilt werden.

Tuning durch Integrationen und Apps

Wer Tools wie Slack, Microsoft Teams oder ­Google Drive nutzt, kann im Marketplace von Miro eine Vielzahl an Apps aktivieren, um die verschiedenen Tools miteinander zu verbinden. Neben der Browserversion bietet Miro auch Desktop-Apps für MacOS und Windows sowie Apps für iOS und Android.

Kostenloser Einstieg

In der kostenlosen Version bietet Miro insgesamt drei Boards für eine unlimitierte Userzahl und einen unbegrenzten Zeitraum. Für grössere Teams steht eine Team- sowie Business-Version für 8 bzw. 16 Dollar im Monat zur Verfügung. Das Tool und weitere Informationen finden sich auf ­miro.com.  

  • Autor David Maissen
    Der Aargauer hat seine gesamte berufliche Laufbahn in der grafischen Branche absolviert und kann auf fünfzehn spannende Jahre als Polygraf zurückblicken. Zusätzlich zu seiner Erfahrung in den Bereichen Publishing und Digitaldruck hat er durch seine Ausbildung im Bereich Informatik das Skripten und Konzipieren von Workflows für sich entdeckt. Nebst diesen eher technischen Aspekten begeistert er sich aber auch für gutes Design und Themen wie «User Experience».
  • Rubrik Tipps & Tricks
  • Dossier: Publisher 3-2020
  • Thema Tipps & Tricks, Miro, Whiteboard

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