Printmedienpraktiker zu Besuch im Rill & Stanz Atelier

An einem regnerischen Donnerstagnachmittag im Mai erlebten wir als Lernende Print­medienpraktiker einen spannenden Besuch im Rill & Stanz Atelier in Liebefeld bei Bern. Das Besondere: Wir durften nicht nur zuhören und zusehen, an diesem Nachmittag konnten wir sogar selbst Hand anlegen und eine Verpackung herstellen, inklusive ­Bedienung der verschiedenen Maschinen.

Die Printmedienpraktiker Klasse 2B zu Besuch im Rill & Stanz Atelier. Personen von links nach rechts: Severin (Mitarbeiter Rill- & Stanz Atelier), Rahmatullah, Khava, Thomas (Fachlehrer SFGBB), Nemathullah, Meron, Jona, Ahmed, Eloy.

Die Klasse der Printmedienpraktiker aus der Schule für Gestaltung Bern kam pünktlich um 13:30 Uhr im Rill & Stanz Atelier im Liebefeld an. Inhaber Viktor Moosmann und Verpackungstechnologe Severin Scherler begrüssten uns herzlich. Nachdem auch wir uns kurz vorgestellt hatten, informierten Sie uns über den Ablauf des Nachmittags.

Zu Beginn schauten wir uns gemeinsam die verschiedenen Maschinen und Sicherheitsvorkehrungen an. Einzelne der Maschinen kannten wir bereits aus dem eigenen Lehrbetrieb, andere waren für uns völlig neu. Der gute alte Heidelberger Zylinder als Stanzmaschine dürfte allerdings für viele ein Begriff sein.

Nach der Besichtigungstour durch den Betrieb durften wir zuschauen, wie die Maschinen arbeiten. Im Rill & Stanz Atelier hat es viele ältere Modelle, welche aber alle sehr gut funktionieren. Die Maschinen­wartung, ein Richtziel in unserer schulischen Ausbildung, wird in diesem Betrieb grossgeschrieben.

Die alten und neuen Maschinen unterscheiden sich sowohl, was die Sicherheit und die entsprechenden Sicherheitselemente, als auch was die Leistung pro Stunde angeht. Sie ist bei den älteren Geräten natürlich bedeutend tiefer, das ist aber bei kleinen Auflagen nicht relevant.

Nicht nur Theorie, auch Praxis

Nach dem Zusehen durften wir selbst ein paar der Maschinen einrichten und testen. Das Bedienen der Maschinen war nicht schwer, aber für das Einrichten braucht man Konzentration und eine ruhige Hand. Und beim Prägeautomaten musste man immer wieder warten, bis die benötigte Temperatur erreicht war.

Anschliessend durften wir alle eine Toblerone-Verpackung herstellen. Wir produzierten dabei die komplette Verpackung vom Zuschnitt des Kartons über das Stanzen, die Folienprägung sowie das Blindprägen bis hin zum Kleben der Verpackung am Schluss. So lernten wir den gesamten Herstellungsprozess kennen.

Dass wir zuletzt als Andenken nicht nur eine leere Verpackung in den Händen hielten, sondern auch eine wunderbare Schokolade, dafür geht unser Dank an Viktor Moosmann.

Der Nachmittag im Rill & Stanz Atelier war für die ganze Klasse spannend und aufschlussreich. Trotz Corona-Massnahmen konnten wir vieles selbst machen und dazulernen. Severin Scherler erzählte uns zum Abschied noch, dass er zusammen mit einem anderen Verpackungstechnologen die Verpackungen für die Coronatests produziert hatte – diese werden heute fast in der ganzen Schweiz verwendet.

Das zeigt, dass auch kleine Betriebe ­Grosses leisten können – und dass eine simple Verpackung eben auch ein kleines Meisterwerk ist. 

Die Lehrkräfte der Schule für Gestaltung Bern organisieren für die angehenden Printmedienpraktikerinnen und -praktiker EBA jährlich verschiedene Schwerpunkttage zu Themen wie Offset- und Siebdruck, Werbetechnik und Verpackung. Im Rahmen dieser Tage besuchen die Lernenden auch das Rill & Stanz Atelier in Liebefeld und erhalten dort jeweils einen praktischen Einblick in die Welt der Verpackung und Kartonage. Mehr Informationen zur Schule für Gestaltung Bern und Biel finden Sie unter www.sfgb-b.ch

Die zweijährige berufliche Grundbildung führt zu einem anerkannten Abschluss, dem eidgenössischen Berufsattest EBA. Sie richtet sich hauptsächlich an Personen mit schulischen Schwierigkeiten. Die Praxis wird in einem Lehrbetrieb und die Theorie an einem Tag pro Woche an der Berufsfachschule vermittelt. Dabei erhalten die Lernenden als Begleitung ein ­individuelles Coaching. Die zweijährige Lehre führt wie die drei- oder vierjährige Grundbildung zu einem eidgenössischen Berufsabschluss.

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