Für Hypnotiker und Humanisten

Raster- und Linieneffekte, die Roy Lichtenstein vor Neid erblassen lassen. Und eine Schrift von Big Blue, die Maschinen menschlich macht – und umgekehrt.Shareware (14 MB)

Kunstvolle Rasterungen

Vectoraster 7 verwandelt Pixelvorlagen in Rasterbilder. Das Motiv kann in runde Druckpunkte, aber auch in Polygone, Sterne, Buchstaben oder Linien und (wie oben ersichtlich) als Spirale aufgerastert werden. Die Grösse, Dichte und Platzierung der Punkte lässt sich über diverse Parameter steuern. Die vielseitige Mac-­Anwendung beherrscht auch eine Verzerrung des Grundrasters und eine Einfärbung der Rasterpunkte.

Die Vollversion kostet 42 US-Dollar, eine ausführliche Besprechung gibt es unter bit.ly/vectoraster.

Vectoraster 7 für Windows


Ein Font für Mensch und Maschinen

Die «IBM Plex» ist eine Schriftfamilie von Big Blue. Bei IBM will man mit der «Plex» die «Helvetica» ablösen und eine Schrift verwenden, die der eigenen Kultur und Geschichte gerecht wird. «Bei der Design-Geschichte kommen wir nicht um die 1950er-Jahre herum», erläutert Mike Abbink, der Schriftgestalter, der für die Plex zuständig ist, im Making-of-Video zum Font (bit.ly/ibmplex-video). IBM hatte damals eine eigene Abteilung, die Schriften für die Schreibmaschinen mit auswechselbarem Typen-Träger kreierten. Bei der 1961 eingeführten Selectric gab es einen runden, Golfball-ählichen Kugelkopf, bei dem die Buchstaben auf vier Reihen angeordnet sind.

Die Schrift nimmt aber auch Bezug auf das IBM-Logo selbst, das gemäss Abbink das Leitbild von «Mensch und Maschine» aufgreift und den hochtechnologischen Anspruch des Unternehmens ausdrücken soll. Die Plex soll daher gleichzeitig konstruiert und technisch, aber auch humanistisch wirken. Sie gibt sich daher mal kantig und hart, dann wieder rund und sanft.

Die «IBM Plex» wird von Big Blue kostenlos und unter der SIL Open Font License herausgegeben, sie ist also quasi eine «Open Source»-Schrift. Sie umfasst die drei Varianten Mono, Sans und Serif, die es jeweils in acht Stärken von dünn bis fett gibt. Auch das ist kein Zufall: Die acht Schnitte nehmen bezug auf das IBM-Logo, das in acht horizontale Balken zerlegt ist.

IBM Plex für Windows und Mac 


Das Typenrad neu erfunden

Der Kugelkopf von IBM war nicht die einzige Technologie für Schreibmaschinen mit austauschbaren Typenträgern (siehe vorherigen Beitrag). Verbreitet war auch das «Daisy Wheel», in Deutsch Typenrad genannt. Das wurde bereits 1889 patentiert.

Natürlich gibt es auch Leute, die das Typenrad für das digitale Zeitalter neu erfunden haben – nämlich als Truetype-Schrift Daisy Wheel.

Daisy Wheel für Windows und Mac 


Auf den Kugelkopf zu

Natürlich gibt es die Standardschrift der IBM-Kugelkopf-Schreib­maschine (siehe vorangegangener Beitrag) als Font. Er heisst – natürlich – «Selectric» und umfasst Umlaute und Sonderzeichen, die es damals auf dem «Golfball» nicht gegeben hat.

Selectric für Windows und Mac 


Die Alternative für Lightroom-Verächter

Seit 1993 macht das nordkarolinische Unternehmen Alien Skin Erweiterungen für Photoshop; Eye Candy haben wir in der letzten Ausgabe vorgestellt. Mit Exposure X3 hat das Unternehmen ein Programm in petto, das ähnlich wie Lightroom funktioniert. Es kann Photoshop und Lightroom als Plug-in ergänzen oder aber auch als eigenständiges Programm Lightroom ersetzen.

Die Oberfläche von Exposure X3 erinnert an Adobes RAW-Converter: Am linken Rand gibt es den Navigator und die Presets – vielfältige Entwicklungseinstellungen für Farblooks, Schwarzweiss, Vintage-Effekte und Simulationen von analogem Filmmaterial; insgesamt über 500 an der Zahl. Am unteren Rand werden die Bilder aus dem aktuellen Ordner aufgelistet. Es ist dort möglich, mehrere Fotodateien aufs Mal auszuwählen und mit den gleichen Bearbeitungen auszustatten. Am rechten Rand finden sich die Werkzeuge für die Detailkorrektur: Farbregler, Gradationskurve und Sättigung, Schärfe, Entrauschen, Vignette, Filmkorn, Überlagerungen wie Vignette, Bildrahmen und Lichtlecks. Auch die Metadaten (Schlagworte, Bildbeschreibung, Credits) werden hier bearbeitet.

Wie Lightroom arbeitet Exposure X3 nichtdestruktiv mit RAW-Dateien und anderen Formaten (JPG, DNG, Tiff) und hat Funktionen zur Verwaltung und Bearbeitung. Allerdings arbeitet Exposure X3 ohne Katalog: Bilder werden ohne Import im Dateisystem verwaltet. Bei den Presets lässt das Programm von Alien Skin Lightroom hinter sich. Und ein Vorteil für Cloud-Verächter ist der Umstand, dass die Software nach wie vor gekauft werden kann (149 US-Dollar für die Vollversion, 99 Dollar für das Update) und nicht gemietet werden muss. Beim Funktionsumfang und der Leistung hat aber Adobe die Nase vorn.

Exposure X3 für Mac (274 MB) 

Exposure X3 für Windows (228 MB) 


Von WordPress in die Satzdatei

«Web first» ist das Prinzip bei vielen Publikationen vor allem im Bereich der Tageszeitungen: Beiträge werden erst online veröffentlicht, bevor sie in gedruckter Form er­scheinen. Das hat einen Einfluss auf die Arbeitsweise. Beiträge werden erst fürs Web produziert und dann für Print übernommen – oder manchmal auch parallel aufbereitet.

Die Erweiterung WordPress-Importer macht es einfacher, nach dem Web-first-Motto zu arbeiten: Sie holt Beiträge von einer WordPress-Website und platziert sie in einer Satzdatei. WordPress ist das weltweit am häufigsten verwendete Content-Management-System.

Öffnen Sie via Fenster > Erweiterungen das Panel WordPress Import. Tragen Sie bei URL die Adresse der WordPress-Site ein. Die Erweiterung fragt auch nach dem Benutzernamen und dem Passwort für den WordPress-Zugang. Bei unserem Test hat der Abruf der Beiträge jedoch auch ohne die Zugangsdaten geklappt.

Wichtig: Bei Template muss eine passende InDesign-Vorlage eingetragen sein. In der zxp-Datei der Erweiterung ist ein Beispiel enthalten. Sie können die zxp-Datei in einem Programm öffnen, das sich auf Zip-Dateien versteht, zum Beispiel im kostenlosen 7-Zip. Sie finden die Vorlage im Unterverzeichnis indesign-template. Sie können die Vorlage Ihren Wünschen anpassen.

Klicken Sie auf Neues Dokument. Es wird eine Satzdatei ab Vorlage erstellt. Über den Knopf Beiträge laden rufen Sie eine Liste mit den WordPress-Postings auf. Markieren Sie den gewünschten Beitrag und betätigen Sie Download Beitrag. Das Posting wird abgerufen und die Felder für den Titel, den Beitrag, das Erscheinungsdatum und das Beitragsbild automatisch gefüllt.

WordPress Importer für Windows und Mac 


Font für Legastheniker

Eine Schrift soll Legasthenikern das Lesen erleichtern. Sie wird gegen unten schwerer, damit sie gut auf der Grundlinie sitzt. Buchstaben, die leicht verwechselt werden, werden durch Neigungen leichter unterscheidbar. Und grössere Öffnungen sollen Verwechslungen reduzieren.

Die Schrift ist nur für Privatanwender kostenlos. Für Publishing-Projekte muss sie unter dyslexiefont.com lizenziert werden.

Dyslexie Regular für Windows und Mac 


Erweiterungen einfach managen

Adobe Extension Manager ist das Programm zur Verwaltung von Erweiterungen, das sich mit fast allen Mitgliedern der CC-Produktfamilie auskennt. Falls es fehlt, kann es manuell gemäss dieser Anleitung installiert werden: bit.ly/adobe-exman

Es gibt aber eine gute Alternative: Anastasiy’s Extension Manager ist ein simples Programm, das z.B. Adobe Zip Format Extension Package Files (.zxp) installiert und bei Bedarf wieder entfernt. Die Nutzung ist (fast) selbsterklärend: Klicken Sie für die Installation einer Erweiterung auf File > Install Extension.

Anastasiy’s Extension Manager für Windows

Anastasiy’s Extension Manager für Mac 


Simple Vektormuster

Das Script Muster mit InDesign erzeugt Muster aus Linien oder Polygonen. Man kann die Grösse der einzelnen Element und deren Verteilung bestimmen. Standardmässig werden die Elemente zufällig verteilt. Über Ausfüllkästchen lässt sich die «Bemusterung» auch präzise steuern.

Die Muster werden aus Vektorelementen gebaut. Farbe, Form und Kontur lassen sich frei bearbeiten.

Muster mit InDesign für Windows und Mac


Das neue Apple-Format für Windows

Apple hat mit dem letzten grossen Update des iPhone-Betriebssystems auch zwei neue Formate eingeführt. HEVC für Video und HEIF für Fotos. Das neue Grafikformat soll deutlich effizienter komprimieren als JPG und somit viel kleinere Dateien ermöglichen. Und es unterstützt Funktionen wie Live-Fotos: Das sind Aufnahmen, die nicht nur ein Standbild, sondern auch einen kurzen Videoclip enthalten, sodass sich die Motive beim Öffnen kurz bewegen.

Die neuen Formate sind auch beim neuen Mac-Betriebssystem High Sierra mit dabei. Windows-Anwender können von Haus aus nichts mit ihnen anfangen. Doch Gratissoftware Copy Trans Heic rüstet die Heif (bzw. das Containerformat mit der Endung .heic) nach. Nach der Installation erscheinen Fotos im neuen Format mit Vorschau im Windows-Explorer. Mittels Doppelklick lassen sie sich mit der Windows-Fotoanzeige öffnen. Und per Rechtsklick und dem Befehl In JPG mit CopyTrans konvertieren werden sie zur Verwendung in anderen Anwendungen umgewandelt.

Mehr zu den neuen Apple-Formaten: bit.ly/ios11-formate

Copy Trans Heic für Windows 


Lichtschleier fürs Bild

Flare and haze overlays ist eine Sammlung mit sechs Bildern, die Gegenlichtflecken und Dunstschleier simulieren. Möchte man in der Bildbearbeitung einem Foto eine sanfte Note von Licht und Atomsphäre verleihen, dann wählt man das passende Überlagerungsbild und fügt es als Ebene hinzu, setzt die passende Füllmethode, zum Beispiel Negativ multiplizieren, und transformiert die Überlagerungsebene dann so, dass die Sache überzeugend wirkt. Um den Effekt abzudämpfen, einfach die Ebenen-Deckkraft reduzieren.

Flare and haze overlays für Window und Mac 


Schneekanone für Digitalfotos

Das Bild Snowflake Overlay ist eine simple Bilddatei, die als oberste Ebene platziert, Schneeflöckchen simuliert. Setzen Sie die Füllmethode der Ebene auf Negativ multiplizieren.

Snowflake Overlay für Windows und Mac 

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