Wer in der Publishing-Szene Fuss fassen möchte, ganz gleich ob mit einer EFZ-Ausbildung, als Quereinsteigerin, als Autodidakt, als Freelancer, Selfpublisher, Influencerin oder Neuunternehmer, steht vor einem doppelbödigen Markt. Die einen sprechen von papierloser Kommunikation, andere rufen: Papier wird es immer geben! Betriebe und Angestellte der Branche schrumpfen wie die Gletscher. Schrumpfen? Was niemand zählt, sind die Werktätigen, die Kreativen, die fern aller Statistiken munter den Markt aufmischen. Da sind all die IT-Leute, die Oberflächen gestalten, Fotografen, die Videos herstellen, Marketingfachleute, die InDesign bedienen, und Hotelfachangestellte, die Blogs und Newsfeeds beschicken. Bei der KV-Prüfung wird das Aussehen von Dokumenten wie Bewerbungsschreiben oder Diplomarbeiten geschult und im Zeugnis bewertet. Niemand kann die Berufstätigen in der Publishing-Szene erfassen. Selbst im Dunstkreis von Gewerkschaft und Verbänden findet eine wilde Durchmischung von bisher fest zugeordneten Tätigkeiten statt: Gestaltung ist auch bei den neuen Medientechnologen ein Thema und Mediamatiker mischen fröhlich die langweiligen PowerPoint-Präsentationen auf, während die Polygrafen eine Digitaldruckmaschine beschicken. Jeder macht alles.